Martin Schulz: Kanzleramt soll für Digitalisierung zuständig sein

Martin Schulz spricht sich dafür aus, die Digitalisierung zentral durch das Bundeskanzleramt zu verwalten. Es könne nicht dabei bleiben, dass die Kompetenzen auf mehrere Ministerien verteilt seien.
Titelbild
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz spricht bei einer Wahlkampfveranstaltung auf dem Königsplatz in Kassel.Foto: Swen Pförtner/dpa
Epoch Times9. September 2017

SPD-Kandidat Martin Schulz hat sich dafür aus gesprochen, die Zuständigkeit für die Digitalisierung im Bundeskanzleramt zu bündeln. Es könne nicht dabei bleiben, dass die Kompetenzen auf mehrere Ministerien verteilt seien, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstag) und der französischen Zeitung „Ouest-France“. „Bei Glasfaseranschlüssen liegt Deutschland hinter Mexiko und Chile.“

In der Amtszeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sei „kaum etwas vorangegangen“. Europa spiele „technologisch fast keine Rolle“, beklagte Schulz. „Die Amerikaner und Chinesen hängen uns ab.“

Deutschland verschlafe die Zukunft „und Frau Merkel lässt sich dafür auch noch feiern“, sagte er. „Wenn das Internet für sie Neuland ist, wird es Zeit, dass sie Zeit bekommt, sich damit vertraut zu machen. Ab dem 25. September.“

Verrohung des Wahlkampfes im Internet

Schulz beklagte eine Verrohung des Wahlkampfs im Internet. „Menschliche Niedertracht“ werde in nie gekanntem Maße sichtbar.

„Den Klatsch und Tratsch hinter dem Rücken von Menschen hat es immer gegeben. Aber im Netz bekommt alles – auch Verleumdung und Lügen – eine enorme Verbreitung“, sagte er. „Dadurch ist auch der Wahlkampf verletzender und unsauberer geworden.“

Der Kanzlerkandidat wandte sich dagegen, die Stimmabgabe bei Bundestagswahlen digital zu organisieren. „Nein, so weit sind wir noch nicht“, sagte Schulz. „Die Manipulationsmöglichkeit von Wahlen ist digital höher als mit Wahlzetteln.“ (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion