„Seeheimer Kreis“ warnt vor SPD-Absturz auf 15 Prozent bei GroKo-Nein

Der konservative SPD-Flügel befürchtet verheerende Folgen im Falle einer Absage der Basis an Koalitionsgespräche. Dann riskiere die Partei bei Neuwahlen einen Absturz auf 15 bis 16 Prozent, warnte "Seeheimer Kreis"-Sprecher Franke.
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SPD-Logo.Foto: Steffi Loos/Getty Images
Epoch Times17. Januar 2018

Der konservative „Seeheimer Kreis“ der SPD befürchtet verheerende Folgen für die Partei, sollte der Sonderparteitag in Bonn gegen Koalitionsverhandlungen mit der Union stimmen.

„Wenn sich die SPD am Sonntag doch noch einer ‚GroKo‘ verweigern sollte, riskiert sie bei Neuwahlen einen Absturz auf 15 bis 16 Prozent“, sagte einer der Sprecher des Seeheimer Kreises, Edgar Franke, am Dienstagabend zu „Focus Online“. Davon werde sie sich „langfristig nicht erholen“.

Ex-Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) warnte vor den Auswirkungen auf den politischen Alltagsbetrieb, die ein „Nein“ des SPD-Parteitags und Neuwahlen auf Deutschland haben könnte. „Neuwahlen würden bedeuten, dass Deutschland auf eine neue Regierung noch bis Ende 2018 warten müsste“, sagte sie. „Und dies, obwohl sich an den politischen Mehrheitsverhältnissen nichts Grundlegendes ändern würde“, sagte Schmidt, die ebenfalls eine Sprecherin des „Seeheimer Kreises“ ist.

Nach Ansicht des Vorsitzenden des „Seeheimer Kreises“, Johannes Kahrs, wird nicht der Parteitag entscheidend sein, sondern der nach Koalitionsverhandlungen geplante Mitgliederentscheid. Er gehe davon aus, dass die Parteitagsdelegierten den SPD-Mitgliedern diese Abstimmung nicht durch ein „Nein“ verbauen wollten, sagte Kahrs zu „Focus Online“.

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil sagte zu „Zeit Online“: „Ich verstehe die Skepsis gegenüber Schwarz-Rot. Aber wir müssen cool bleiben.“ Im Falle eines Scheiterns der großen Koalition sei eine Minderheitsregierung der Union äußerst unwahrscheinlich, fügte er hinzu. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Union wollten das nicht. „Jeder SPD-Delegierte muss sich vor der Abstimmung auf dem Parteitag klarmachen, dass es nur zwei realistische Szenarien gibt: Weiterverhandeln oder Neuwahlen“, sagte Klingbeil. (afp)



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