SPD-Politiker Kahrs will inhaltliche Debatte mit AfD nur ohne Gauland

"Mit solchen peinlichen Figuren wie diesem Herrn Gauland ist keine inhaltliche Diskussion möglich", so Bundestagsabgeordneter Kahrs.
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Alexander GaulandFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times30. Mai 2016

Politiker von Union und SPD plädieren nach den mutmaßlichen Äußerungen von AfD-Vize Alexander Gauland über den Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng für eine verstärkte inhaltliche Auseinandersetzung mit der Partei: Der Sprecher des Seeheimer Kreises in der SPD, Johannes Kahrs, lehnt jedoch eine solche Debatte unter Beteiligung Gaulands ab.

"Mit solchen peinlichen Figuren wie diesem Herrn Gauland ist keine inhaltliche Diskussion möglich", sagte Kahrs dem "Handelsblatt". "Trotzdem sollten wir alle weiter versuchen, mit denen in der AfD, die sich auf der Sachebene bewegen, inhaltlich zu diskutieren."

Eine inhaltliche Auseinandersetzung erfordere aber auch sachliche Argumente, fügte der Bundestagsabgeordnete hinzu. "Die sind leider in der AfD immer weniger zu finden." Der Vize-Vorsitzende der Unions-Fraktion im Bundestag, Michael Kretschmer (CDU), sieht in einer inhaltlichen Auseinandersetzung den einzigen Weg, "das wahre Gesicht der AfD ans Licht zu bringen". Gaulands Äußerungen seien "keine Ausrutscher", sagte Kretschmer dem "Handelsblatt". "Die AfD radikalisiert sich zusehends. Diese Äußerungen sollen spalten und Vorurteile bedienen."

Ein Konservativer würde hingegen sagen: "Boateng ist ein Beispiel wie großartig Deutschland ist". Wer sich anstrenge und etwas leiste, könne in Deutschland alles erreichen. "Boateng ist zu Recht für viele ein Vorbild", betonte der CDU-Politiker.

Der CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach warf Gauland vor, Menschen wegen ihrer Staatsangehörigkeit, Hautfarbe oder Religion auszugrenzen. "Dass Herr Gauland kein Fußballexperte ist, glaube ich sofort, aber er wird dennoch wissen, dass Jérôme Boateng seit Jahren Fußballnationalspieler ist", sagte Bosbach dem "Handelsblatt". "Und warum sagt Herr Gauland nicht klipp und klar, dass man Menschen nicht nach Staatsangehörigkeit, Hautfarbe oder Religion beurteilen sollte, sondern nach ihren ganzen persönlichen, Individuellen Eigenschaften? Nach ihrem Charakter und Verhalten? Und das ihm deshalb auch Jérôme Boateng als Nachbar herzlich willkommen ist?"

(dts Nachrichtenagentur)



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