Spiegel-Medienkritik: „Kleber und Slomka gehen vielen auf die Nerven“

"Ich finde es widerlich, dass ich ständig belehrt werde, was ich zu denken habe", zitiert der "Spiegel" einen Junior-Professor von der Universität Paderborn. Was er in den deutschen Medien mitunter lese und sehe, "hat mehr mit Wunschdenken zu tun als mit der Realität."
Epoch Times27. Februar 2018

Wenn Artus Krohn-Grimberghe über Medien redet, wird er zornig. „Ich finde es widerlich, dass ich ständig belehrt werde, was ich zu denken habe“, zitiert der „Spiegel“ den Junior-Professor von der Universität Paderborn.

Die Stationen seiner Entfremdung kann Krohn-Grimberghe genau benennen: die Berichterstattung über das Schuldendrama in Griechenland, die Flüchtlingskrise, die Debatte um den Atomausstieg. Was er in den deutschen Medien darüber gelesen und gesehen habe, „hat mehr mit Wunschdenken zu tun als mit der Realität“, sagt er.

Krohn-Grimberghes Fachgebiet heißt „Analytische Informationssysteme und Business Intelligence“ – ein kluger Kopf also.

Kleber und Slomka gehen vielen auf die Nerven

„Unter Gebildeten wächst die Wut auf die etablierten Medien“, urteilt der Spiegel in seinem Beitrag, der das Misstrauen der Bürger gegen die Mainstream-Medien näher beleuchten soll. Dieses wachse nicht nur unter AfD-Anhängern, sondern auch in der Mitte und an der Spitze der Gesellschaft.

Leute wie Claus Kleber oder Marietta Slomka vom ZDF heute-journal gingen vielen zunehmend auf die Nerven, heißt es dort. „Empörte Zuschriften bekommt die Redaktion [des heute-journals] nicht mehr nur aus dem AfD-Lager, sondern auch von FDP-Anhängern: Wirtschaftsprüfern, Managern, Steuerberatern. Also gerade keine gesellschaftlichen Verlierer, sondern eher die konservativ-liberale Elite.“

Historiker und Buchautor Rainer Zitelmann kommentiert dazu auf „Tichys Einblick“: „Mir gehen die Prediger der politischen Korrektheit in den Medien nicht erst jetzt auf die Nerven. In meinem 1994 (!) erschienenen Buch „Wohin treibt unsere Republik?“ kritisierte ich scharf den linken Medienmainstream, der auch vor bürgerlichen Medien wie der FAZ keinen Halt machte. Und in meiner Autobiografie schilderte ich, wie ich mich in den 90er-Jahren sogar als WELT-Redakteur einer linken Redaktionsmehrheit gegenübersah, die verbissen jeden bekämpfte, der politisch nicht korrekt war.“

Heute würden ihn immer noch „linke Meinungsjournalisten“ nerven, „die sich alle so sehr einig darin sind, dass die Me-too-Kampagne eine tolle Sache sei, dass der Kapitalismus ein schlechtes Wirtschaftssystem ist, dass die deutschen Autohersteller die Zukunft verpassten und die jedes Unwetter als sicheren Beleg dafür werten, dass die Welt sich immer mehr der Klimakatastrophe nähere. Und die zwar mit Kritik an der AfD nicht sparen, aber Sahra Wagenknecht mehr oder minder heimlich verehren.“

Meinung des Journalisten wird dem Leser als alternativlos vorgesetzt

Interessant lesen sich dazu auch die verschiedenen Meinungen der Tichys-Leser, die einhellig bekräftigen, dass sie entweder den Mainstream-Medien inzwischen komplett abgeschworen haben, oder sich zumindest zusätzlich bei den alternativen Medien informieren, um ein ausgewogenes Bild der Situation zu bekommen.

Ein Leser sieht den Schwerpunkt des Spiegel-Artikels nicht nur in einer Realitätsverweigerung des ÖRR, sondern in der Manipulation der öffentliche Meinung. Er schreibt: „Die Meinung des Journalisten wird dem Leser als alternativlos vorgesetzt. Information und Meinung vermischen sich in einer beabsichtigten Richtung so, dass man von einem Manipulationsgeschäft sprechen kann. Dafür ist CNN ein leuchtendes Beispiel. Viele Artikel, Beiträge lassen – wenn man genau zuhört, liest – Parallelen mit der Arbeit von PR-Agenturen zu. Ein kurzer Weg: Vom Qualitätsjournalismus zum Meinungsbildner, vom Meinungsbildner zum Manipulationsgeschäft.“

Andere lassen sich von der versuchten Manipulation nicht beeindrucken: „Ich lese so ziemlich die ganze Palette von links bis rechts – nur deshalb, glaube ich, habe ich einen einigermaßen guten Überblick. Ich muss wissen, was wo wie gesehen oder gedacht wird – von manchem kann ich lernen, manches korrigiert mich, manches bestätigt mich. Damit bin ich bisher gut gefahren: Ich habe deshalb ganz gut begründbare Ansichten.“

Geschönigte Version der Realität

Wieder ein anderer spricht vom „0815-Ottonormalverbraucher“, der nachwievor doch eher politisch un- bzw. wenig interessiert und unkritisch sei: „Wer eben nicht mehr tut als 2-3 mal die Woche Tagesschau/heute zu gucken und ab und zu mal ein wenig auf Bild.de herumklickt, dem werden doch schlicht wesentliche Informationen vorenthalten und so eine „geschönigte“ Version der Realität serviert.

Jeder kritische Geist kennt es doch aus der Diskussion mit Bekannten/Verwandten: Die Migranten kosten 50 Mrd. € im Jahr? Nie gehört. Massenhafte und anhaltende Rechtsbrüche der Regierung? Billige Verschwörungstheorie der Rechtspopulisten. Das Gerücht, nein, die dreiste Lüge wonach Flüchtlinge nicht krimineller seien als Deutsche hält sich nach wie vor. Diese Manipulation funktioniert eben bei der o. g. Personengruppe nach wie vor.

Ich bin überzeugt, selbst heute, in der Zeit von Blogs, Youtube und alt. Medien: Hätte es von Anfang an eine kritische Berichterstattung der Flüchtlingskrise seitens der ÖRR gegeben, wäre die politische Realität heute eine andere. Wir hätten entweder kontrollierte Grenzen oder eine AfD bei 25% Plus. Denn tagesschau und heute sind reichweitentechnisch nach wie vor das Maß aller Dinge und gleichzeitig nach wie vor die Phalanx der Willkommenskultur.“

(mcd)

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