Steinmeier erwartet Selbstkritik von Politikern und Medien

Frank-Walter Steinmeier hat die Medien zu Selbstkritik aufgefordert, um Vertrauen in ihre Arbeit zu wahren: "Die Selbstkritik, die ganz selbstverständlich von Politikern gefordert wird, ist auch von Medienmachern zu erwarten".
Titelbild
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 6. November 2017 (bei einem Kurzbesuch in Wellington, Neuseeland).Foto: Hagen Hopkins/Getty Images
Epoch Times3. Dezember 2017

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Medien zu Selbstkritik aufgefordert, um Vertrauen in ihre Arbeit zu wahren. „Die Selbstkritik, die ganz selbstverständlich von Politikern gefordert wird, ist auch von Medienmachern zu erwarten“, sagte Steinmeier am Sonntag in Hamburg.

„Natürlich, gerade in dieser unübersichtlichen Welt brauchen wir Vertrauen in die Autorität von Medien.“ Aber Selbstkritik untergrabe nicht die Autorität der Medien, „im Gegenteil: Sie ist Grundlage für das Vertrauen“.

Siehe auch: Gezielte Anti-Trump-Berichterstattung: Undercover-Video deckt unethische Praktiken von NYT-Reporter auf

Steinmeier lobt die „New York Times“

Steinmeier äußerte sich anlässlich der Verleihung des Marion-Gräfin-Dönhoff-Preises für internationale Verständigung und Versöhnung an die „New York Times“. Der Bundespräsident nannte die Zeitung laut Redetext einen „Leuchtturm der Vernunft in einem Zeitalter grassierender Unvernunft“. Die Zeitung berichte immer wieder kritisch über US-Präsident Donald Trump.

„Wir ehren ein Flaggschiff der Pressefreiheit in einer Zeit, in der Deniz Yücel und hunderte Journalisten in der Türkei im Gefängnis sitzen, in der in Russland unabhängige Zeitungen zu ausländischen Agenten erklärt werden, und in der selbst in westlichen Demokratien der Sinn und Wert der freien Presse in Frage gestellt wird“, sagte Steinmeier.

Siehe auch: Inhaftierter „Welt“-Journalist Yücel: Freude über „Deutschensterben“ und Sarrazin „nächsten Schlaganfall“ gewünscht

Steinmeier bezeichnete es als „großes Glück, frei und unabhängig informiert zu sein“. Dies sei überlebensnotwendig für die Demokratie.

Informiert zu sein ist Bürgerrecht – und ich glaube, Bürgerpflicht! Demokrat zu sein und uninformiert zu bleiben – das verträgt sich nicht.“

Kein Wähler und auch kein Präsident könne es sich erlauben, uninformiert zu sein: „Und deshalb dürfen wir keinen Millimeter zurückweichen, wenn die Pressefreiheit angetastet wird. Fällt diese Freiheit, fällt alle Freiheit.“ (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion