FDP-Vize Suding kritisiert: Neue Sexismus-Debatte geht am eigentlichen Problem vorbei

Fraglos gebe es "inakzeptable Äußerungen von Männern, die immer wieder gegenüber Frauen fallen". Die Sexismus-Debatte gehe aber am eigentlichen Problem vorbei. Ein echtes Problem sei es vielmehr, wenn zum Beispiel "Beschäftigte am Arbeitsplatz angetatscht werden, oder ihnen sogar Schlimmeres passiert", sagte die FDP-Politikerin.
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FDP-Bundesvize Katja Suding.Foto: Daniel Reinhardt/Archiv/dpa
Epoch Times27. September 2016

Die stellvertretende FDP-Vorsitzende Katja Suding hat die neue Debatte über Sexismus in der Politik kritisiert. „Für mich ist die Aufregung nicht nachvollziehbar“, sagte Suding der „Berliner Zeitung“ (Dienstagsausgabe). „Ich weiß nicht, was wirklich gesagt wurde.“

Fraglos gebe es „inakzeptable Äußerungen von Männern, die immer wieder gegenüber Frauen fallen“. Die Debatte gehe aber am eigentlichen Problem vorbei. Ein echtes Problem sei es vielmehr, wenn zum Beispiel „Beschäftigte am Arbeitsplatz angetatscht werden, oder ihnen sogar Schlimmeres passiert“, sagte die FDP-Politikerin.

Den Handlungsbedarf sieht sie daher nicht nur bei der Politik. „Es muss insgesamt ein Bewusstsein dafür entwickelt werden“, sagte die Hamburger FDP-Chefin am Dienstag im Deutschlandradio.

Dies müsse auch in der Wirtschaft oder bei Verbänden passieren. Innerhalb ihrer Partei sei die Sensibilität für diese Themen größer geworden, betonte Suding.

FDP-Politiker Rainer Brüderle war vor rund dreieinhalb Jahren mit einer anzüglichen Äußerung gegen die Journalistin Laura Himmelreich negativ aufgefallen. Himmelreich machte diese öffentlich und stieß damit eine Debatte über alltäglichen Sexismus an. Suding sagte, sie habe weder während der Debatte, noch heute „wirklich schlimme oder negative Erfahrungen“ gemacht.

„Alltags-Sexismus gibt es überall“, sagte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF), Elke Ferner der Zeitung. „Frauen gelten als karrieregeil, Männer als erfolgsorientiert.“ In den Parteien sei Sexismus „nicht weniger verbreitet als im Rest der Bevölkerung“, sagte Ferner, die auch Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium ist. „Aber in dieser Ausprägung habe ich das in der SPD noch nicht erlebt.“

(dts Nachrichtenagentur)



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