Niederlage für RTL: Einstweilige Verfügung für „Team Wallraff“

Es ist die zweite juristische Niederlage des Fernsehsenders RTL und "Team Wallraff" in seiner Berichterstattung über die MK-Kliniken AG (vorher: Marseille-Kliniken AG).
Titelbild
Journalist Hans-Günter WallraffFoto: Sascha Schuermann / Getty Images
Epoch Times10. Februar 2016

Der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff hatte bereits mehrfach über die MK-Kliniken berichtet: Unter anderem wurde in den Sendungen behauptet, die Bewohner seien unterernährt gewesen. 

Nach einem Bericht des "Team Wallraff" hat sich die MK-Kliniken AG juristisch gegen die Berichterstattung zur Wehr gesetzt, berichtet "Focus-Online".

Nun wurde dem Privatsender direkt untersagt, unzulässige Verdachtsberichterstattung über die MK-Kliniken AG oder weitere ihrer Einrichtungen zu betreiben und falsche Behauptungen über die MK-Kliniken AG und das mit ihr verbundene Pflegeheim Amarita Oldenburg zu verbreiten.

Diese Verfügung wurde von einem Gericht gegen RTL und "Team Wallraff" ohne mündliche Verhandlung verhängt. Trotzdem sollte man die Kampagne von "Team Wallraff" gegen die MK-Kliniken AG nicht als gescheitert betrachten, berichtet "Focus" weiter.

Insgesamt drei Mal berichtete Wallraff bereits über die MK-Kliniken. In einem der Berichte, einer RTL-Extra-Sendung vom 14.12.2015, beleuchtete er das Pflegeheim der Marseille-Kliniken. Es sei so wenig Essen ausgegeben worden, dass Bewohner unterernährt gewesen seien. Auch sei der Verdacht erweckt worden, dass aufgrund der "Team Wallraff"-Sendung der Verpflegungsschlüssel erhöht worden sei. 

Dies war auch der direkte Anlass der aktuellen einstweiligen Verfügung des Landgerichtes Hamburg diese und weitere Äußerungen zu verbieten. Die MK-Kliniken AG hätten glaubhaft gemacht, dass die Vorwürfe nicht stimmen, so das Landgericht.

"Dies zeigt ganz klar, wie die manipulative und falsche Berichterstattung sowie die mangelhafte Recherche von Team Wallraff von Fachrichtern bewertet wird. Der Sender und seine Team Wallraff-Reporter haben damit erneut Recht gebrochen", so der Vorstandsvorsitzende der MK-Kliniken AG, Dieter Wopen.

Ob der Fall so klar ist, wie von Wopen beschrieben, sei jedoch zweifelhaft, meint "MEEDIA". Denn inzwischen ist ein dritter Bericht von "Team Wallraff" Gegenstand eines Klageverfahrens vor einem Gericht. Und dieser Fall könne auch durchaus zu Gunsten von "Team Wallraff" entschieden werden. 

RTL warte bereits auf den Eingang der einstweiligen Verfügung und, so RTL-Sendersprecher Matthias Bolhöfer, "wir werden nach einer ausführlichen Prüfung ganz sicher und angemessen darauf reagieren". (dk)



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