Tote Berliner Brüder: Es war gepanschter Alkohol

Epoch Times28. August 2013

Was eine heitere Abschiedsfeier zweier Brüder in Indonesien werden hätte sollen, endete in einem qualvollen Todes-Drama. Die beiden Brüder Lukas (23) und Felix B. (19) aus Berlin-Friedenau starben qualvoll an gepanschtem Alkohol.

Die Brüder hatten einige Tage auf der Ferieninsel Bali Urlaub gemacht und dann am 20. August in Semarang auf der Insel Java mit Freunden gefeiert.

Am Morgen gehen die Brüder gemeinsam schwimmen – zum letzten Mal

Am Morgen danach gehen die Brüder noch schwimmen. Einen Tag später, am 22. August, verabschieden sich die beiden – Felix, der Ältere, fährt zum Flughafen. Er will zurück nach Berlin. Doch so weit sollte er nicht mehr kommen.

Während sich Felix über den Wolken in Richtung Heimat befindet, beginnt sich Lukas vor Schmerzen zu winden. Übelkeit überkommt ihn und Krämpfe schütteln seinen Körper. Ein indonesischer Freund bringt ihn ins Krankenhaus. Vergeblich bemühen sich die Ärzte im Krankenhaus, Lukas am Leben zu halten. Der Verdacht auf Alkoholvergiftung bestätigt sich – Lukas ist nach wenigen Stunden tot.

Inzwischen befindet sich der ältere Bruder Felix auf seinem Rückflug und weiß nichts vom Tod des Bruders. Er hat selbst heftige Schmerzen und Krämpfe. Bei einem Zwischenstopp in Doha (Katar) muss er ins Krankenhaus gebracht werden. Er fällt ins Koma, aus dem er nie wieder erwachen wird.

Angehörige erleben mit, wie die lebenserhaltenden Maschinen abgeschaltet werden

Kurze Zeit später wird sein Hirntod festgestellt. Seine Angehörigen erleben mit, wie die Maschinen abgestellt werden, die seine Körperfunktionen am Leben erhalten haben.

Die Polizei in Indonesien ermittelt nun nicht nur im "Pandanaran"-Hotel auf Java, wo die Deutschen gefeiert hatten. Eine Mitarbeiterin sagte am Dienstag der "Berliner Morgenpost". "Bei uns gibt es nur Wein." Dieser sei nicht gepanscht: "Wir kaufen den bei einem guten Lieferanten."

Fassungslosigkeit und Trauer an der Berliner Rheingauschule

Sein jüngerer Bruder Lukas war seit September 2012 als Lehrerassistent im Fach Englisch in der Dejavato-Stiftung auf der Insel Java tätig. Sie kommen aus einem bürgerlichen Elternhaus im Berliner Stadtteil Friedenau. Beide Brüder hatten dort an der Rheingauschule ihr Abitur gemacht. Ehemalige Mitschüler und Nachbarn gedenken der jungen Männer mit Kerzen, Fotos und Blumen vor dem Schulgebäude.

Mit Methanol gepanschter Alkohol als Todesursache

Der Alkohol, den die Brüder getrunken hatten, war mit Methanol gepanscht. Nach etwa 12 bis 24 Stunden kommt es dann zu Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Schwindel. Auch krampfartige Zuckungen sowie Bewusstseinsbeeinträchtigungen können auftreten. Durch die lähmende Wirkung auf das Kreislauf- und Atemzentrum kann eine akute Methanolvergiftung zum Tod führen.

In dem mehrheitlich muslimischen Land ist Alkohol zwar nicht verboten, aber sehr teuer. Viele Geschäfte und Hotels führen gar keinen Alkohol. Offiziell wird er auch kaum getrunken, aber hinter verschlossenen Türen, gibt es einen unübersichtlichen Konsum.

Am Geschmack ist Methanol in den gepanschten Getränken nicht zu erkennen.

Aktuelle Warnung des Auswärtigen Amtes vor Methanol-Alkohol

Das Auswärtige Amt gibt eine aktuelle Warnung auf seiner Webseite unter dem Ländernamen von Indonesien heraus: „Es wird zu größter Vorsicht beim Verzehr von Alkohol geraten. Mehrere Kranken- und Todesfälle, auch von deutschen Staatsangehörigen, nach dem Genuss von alkoholischen Getränken in den Regionen Lombok, Bali und auf Java lassen auf mit Methanol verunreinigte Getränke schließen. Methanolvergiftungen können schwere gesundheitliche Schäden verursachen und schlimmstenfalls tödlich verlaufen.“



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion