Trotz Kritik: Wagenknecht hält an Sammlungsbewegung-Idee fest – Gysi warnt vor Schwächung der Linken

Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht hält trotz breiter Kritik an ihren Plänen für eine neue Sammlungsbewegung fest. Ex-Fraktionschef Gregor Gysi warnte vor einer Schwächung der Partei.
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Die Linke-Logo.Foto: JOHANNES EISELE/AFP/Getty Images
Epoch Times16. Januar 2018

Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht hält trotz breiter Kritik an ihren Plänen für eine neue Sammlungsbewegung fest.

„Ich will nicht spalten, ich will sammeln“, sagte Wagenknecht der „Radiowelt am Morgen“ des Bayerischen Rundfunks. Die SPD habe seit dem Jahr 1998 rund zehn Millionen Wähler verloren, während die Linke nicht einmal fünf Millionen Wähler habe.

„Das heißt, da sind ganz viele Menschen politisch heimatlos geworden“, sagte Wagenknecht. Diesen müsse wieder ein politisches Angebot gemacht werden. „Wir müssen breiter werden und mehr Akzeptanz gewinnen.“ Es gehe ihr aber nicht um eine neue Partei, sondern um einen Aufbruch. Von einfachen Parteimitgliedern und Bürgern erhalte sie  anders als von der Parteispitze überwiegend positive Reaktionen auf ihren Plan.

Dem „Spiegel“ hatte Wagenknecht zuvor gesagt, wenn man gemeinsam etwas Neues angehe, sei die Hürde vielleicht geringer, als wenn die Unzufriedenen aufgefordert würden, in die Linke zu kommen. Den Vorschlag einer neuen Sammlungsbewegung hatten am Wochenende sowohl die Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger als auch Ko-Fraktionschef Dietmar Bartsch kritisch bewertet.

Auch Ex-Fraktionschef Gregor Gysi warnte vor einer Schwächung seiner Partei. Er habe im Prinzip nichts gegen politische Organisationsformen, bei denen sich auch Nichtparteimitglieder einbringen könnten, sagte der Chef der Europäischen Linken der in Chemnitz erscheinenden „Freien Presse“ vom Dienstag. Allerdings sei von dem früheren Linken-Chef Oskar Lafontaine in diesem Zusammenhang „auch das Wort einer neuen Volkspartei“ genannt worden. „Und die brauchen wir nun wirklich nicht.“

Lafontaine hatte die Idee einer neuen Sammlungsbewegung ursprünglich aufgebracht. Der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ vom Dienstag sagte Gysi, gegen eine Sammlungsbewegung wäre nichts zu sagen. „Den Wunsch nach einer neuen Partei halte ich allerdings für völlig überflüssig.“ (afp)



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