Trotz Merkels Nein: Debatte um höheres Rentenalter reißt in CDU nicht ab

Die Altersgrenze in der Rentenversicherung könne "nicht für alle Zeiten festgemauert stehen bleiben", meinte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble.
Titelbild
Zwei Rentnerinnen nach einem Einkauf (Symbolbild).Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times8. September 2017

In der CDU reißt die Debatte um eine Erhöhung des Renteneintrittsalters trotz des kategorischen Neins von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht ab. „Es entspricht einer gewissen Denknotwendigkeit, dass bei weiterhin steigendem Lebensalter die Altersgrenze in der Rentenversicherung nicht für alle Zeiten festgemauert stehen bleiben kann“, sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) der „Rheinischen Post“ von Freitag. Eine Debatte über das Rentenalter im Wahlkampf lehnte er jedoch ab.

„Wir erhöhen das Renteneintrittsalter bereits schrittweise bis 2030 auf 67 Jahre“, sagte der Bundesfinanzminister. Wenn nach der Wahl aber eine Kommission zur Zukunft der Rente eingesetzt werde, „sollte diese über alle relevanten Fragen nachdenken dürfen“.

Göring-Eckardt: „Wort der Kanzlerin zählt nur bis zum Wahltag“

Die Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt warnte die Wähler vor einer Stimme für die Union. „Die Offenheit von Wolfgang Schäuble macht klar: Wer CDU wählt, bekommt die Rente mit 70“, erklärte sie. „Das Wort der Kanzlerin in der Rentenfrage zählt nur bis zum Wahltag.“

Merkel hatte im TV-Duell mit SPD-Herausforderer Martin Schulz die aus Reihen der Union erhobene Forderung nach einer weiteren Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 70 Jahre klar ausgeschlossen. „Da ändert sich überhaupt nichts“, sagte sie. Schon die Rente mit 67 Jahren sei für viele Menschen „eine große Herausforderung“.

Tillich: Diejenigen, die länger arbeiten wollen, sollen das auch tun dürfen

Auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) fordert jedoch eine Debatte um das Renteneintrittsalter. „Es darf keine Tabus bei dieser Diskussion geben“, sagte Tillich den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.

Der Ministerpräsident forderte, zunächst die Freiwilligen später in Rente gehen zu lassen. Diejenigen, die länger arbeiten wollen sollten, „unbegrenzt dazu verdienen können, so dass sie unterm Strich auch mehr haben können als vor der Rente“, sagte er. Im nächsten Schritt könne über das Renteneintrittsalter diskutiert werden. (afp)



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