Um „etwaige Missverständnisse auszuräumen“: Bundeswehr-Uni will mit Studenten über Entfernung von Schmidt-Foto sprechen

Das Helmut-Schmidt-Foto, das den Altkanzler in Wehrmachtsuniform zeigt, reduziere ihn nur auf seine Zeit als Offizier der Wehrmacht, erklärte der Präsident der Helmut-Schmidt-Universität, Wilfried Seidel in einem gestern vom Bundesverteidigungsministerium verbreiteten Schreiben. Nun will sich Seidel mit Studierenden treffen, um "im Dialog die Positionen auszutauschen und etwaige Missverständnisse auszuräumen".
Titelbild
Soldaten der Bundeswehr.Foto: Thomas Starke/Getty Images
Epoch Times13. Mai 2017

Die in Hamburg ansässige Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr will mit ihren Studierenden über die Entfernung eines Fotos sprechen, das den Altkanzler und Namensgeber der Hochschule in Wehrmachtsuniform zeigt.

Die vom zuständigen Disziplinarvorgesetzten verfügte Entfernung des Fotos, „das Helmut Schmidt auf seine Zeit als Offizier der Wehrmacht reduziert“, habe „in der Studierendenschaft und in der öffentlichen Meinung ein geteiltes Echo gefunden“, erklärte der Präsident der Universität, Wilfried Seidel, laut einem am Freitag vom Bundesverteidigungsministerium verbreiteten Schreiben.

Round Table-Gespräch soll Missverständnisse ausräumen

„Ich werde kurzfristig mit Vertretern der Studierendenschaft zu einem Round Table-Gespräch zusammenkommen, um im Dialog die Positionen auszutauschen und etwaige Missverständnisse auszuräumen“, fügte Seidel hinzu.

Es sei ihm „wichtig, hervorzuheben, dass sich die Universität in keiner Weise von ihrem politischen Gründungsvater und Namenspatron distanziert“, erklärte der Hochschulpräsident.

„Wir alle schätzen Helmut Schmidt für seine politischen Leistungen als Hamburger Innensenator, Verteidigungs- und Finanzminister, Bundeskanzler und ‚Elder Statesman‘. Dafür trägt die Universität seinen Namen, und darauf sind wir stolz.“

Nach Franco A.-Skandal: Durchsuchungen an Bundeswehrstandorten auf Wehrmachtsdevotionalien

Das Magazin „Focus“ hatte berichtet, dass an der Hamburger Bundeswehr-Universität ein Foto Schmidts in Wehrmachtsuniform entfernt wurde. Dies geschah bei Durchsuchungen an Bundeswehrstandorten auf Wehrmachtsdevotionalien.

Hintergrund ist der Skandal um angeblich rechtsextreme Vorfälle bei der Bundeswehr, der durch die Festnahme des Oberleutnants Franco A. ins Rollen kam. Dieser hatte sich monatelang als syrischer Flüchtling ausgegeben und offenbar einen Anschlag geplant. Bereits seit 2014 gab es Hinweise auf seine mögliche rechtsextreme Gesinnung.

Bei der Aufarbeitung des Falls waren in der Kaserne in Illkirch, wo A. stationiert war, Wehrmachtsdevotionalien in einem Freizeitraum entdeckt worden. Generalinspekteur Volker Wieker ordnete daraufhin an, sämtliche Kasernen und Bundeswehrgebäude nach Wehrmachtsandenken zu durchsuchen und diese zu entfernen. (afp)

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