V-Mann der Polizei soll Islamisten zu Anschlägen angestachelt haben

Eine wichtige Bezugsperson des Terroristen Anis Amri in der militanten Islamistenszene ist angeblich ein V-Mann des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen gewesen. Er soll Amri angestachelt haben.
Titelbild
Fahndungsfotos des Tunesiers Anis Amri auf einer Polizeiwache. Die Polizei in NRW soll schon im März 2016 das Innenministerium vor Amri gewarnt haben.Foto: Arne Dedert/Archiv/dpa
Epoch Times19. Oktober 2017

Ein V-Mann des Landeskriminalamts (LKA) Nordrhein-Westfalen soll Medienberichten zufolge Islamisten zu Terroranschlägen angestachelt haben.

Das berichteten die „Berliner Morgenpost“ und der Sender RBB am Donnerstag unter Berufung auf Angaben von Strafverteidigern sowie eines früheren Anhängers einer Islamistengruppe. Ein interner Behördenvermerk deute zudem darauf hin, dass der V-Mann auch den Berliner Weihnachtsmarkt-Attentäter Anis Amri in seinen Anschlagsplanungen bestärkt haben könnte.

Nach Recherchen der „Berliner Morgenpost“ und des RBB hatte der frühere Islamist bereits im Dezember 2016 in polizeilichen Vernehmungen mehrfach vor dem als „Murat“ auftretenden V-Mann gewarnt. Dieser habe vor Mitstreitern gesagt, man brauche „gute Männer, die in der Lage sind Anschläge zu verüben“, hieß es unter Berufung auf Angaben von Ermittlern.

Der Frankfurter Rechtsanwalt Ali Aydin sagte laut „Berliner Morgenpost“, ihm sei bei Recherchen für das zurzeit laufende Verfahren gegen Anhänger des Predigers Abu Walaa berichtet worden, dass der V-Mann mit dem Kürzel VP-01 „zu verschiedenen Leuten gesagt haben soll, lasst uns diese Ungläubigen töten“. Auch der Düsseldorfer Strafverteidiger Johannes Pausch und sein Kölner Kollege Michael Murat Sertsöz sagten demnach, dass ihre Mandanten ihnen berichtet hätten, dass VP-01 sie zu Anschlägen angestachelt habe.

Laut einem internen Bericht des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes berichtete demnach zudem ein einstiges Mitglied einer islamistischen Gruppierung, dass VP-01 gesagt habe, er suche „nach einem zuverlässigen Mann für einen Anschlag mit einem Lkw“. Damit steht der Zeitung zufolge der Verdacht im Raum, dass der V-Mann die Planungen Amris für den Anschlag am 19. Dezember 2016 auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche forciert haben könnte.

Dem RBB zufolge wollten mehrere Mitglieder der Gruppe um Abu Walaa eigentlich nach Syrien ausreisen, um dort zu kämpfen. VP-01 habe sie jedoch zu überzeugen versucht, besser in Deutschland einen Anschlag zu begehen. Auch sei der V-Mann „der Radikalste“ in der Gruppe gewesen, sagte einer der beteiligten Islamisten demnach Ermittlern. Laut RBB stand der V-Mann mit Amri in engem Kontakt und soll diesen auch nach Berlin gefahren haben. (afp)



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