Verdeckte Armut bei Senioren: Armutsbericht beschönigt die Tatsachen

Verdeckte Armut - Nur drei Prozent der Senioren beantragt Grundsicherung. Deshalb heißt es im neuen Armuts- und Reichtumsbericht: "Die Altersgruppe der ab 65-Jährigen ist durchschnittlich weniger von Armutsgefährdung betroffen als die Gesamtbevölkerung." Die Dunkelziffer ist jedoch höher.
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SymbolbildFoto: Carsten Koall/Getty Images
Epoch Times3. März 2017

Der Expertenstreit um das Ausmaß der Armut in Deutschland geht weiter. Ein Expertengremium hat Bundessozialministerin Andrea Nahles (SPD) davor gewarnt, die Altersarmut im neuen Armuts- und Reichtumsbericht zu verharmlosen. Das berichtet der „Spiegel“ in seiner am Samstag erscheinenden Ausgabe.

Im Entwurf des Berichtes aus ihrem Haus heißt es: „Die Altersgruppe der ab 65-Jährigen ist durchschnittlich weniger von Armutsgefährdung betroffen als die Gesamtbevölkerung.“

So beantragten nur drei Prozent der Senioren Grundsicherung. Der Beraterkreis hat Nahles jedoch darauf hingewiesen, dass die „Dunkelziffer“ der Bedürftigen höher liege, es handele sich um „verdeckte Armut“.

Das geht aus einem Protokoll des Ministeriums zu einem Symposium mit Sozialexperten und Verbänden hervor.

Die „Nicht-Inanspruchnahme staatlicher Leistungen“, die oft auf Scham oder Unkenntnis beruhe, werde im Entwurf des Armutsberichts nicht thematisiert, kritisierte der Beraterkreis.

Das Ministerium hatte in der Runde darauf hingewiesen, dass Senioren derzeit weniger unter Armutsrisiken litten als andere Altersgruppen. „Es zeichnet sich jedoch ab, dass dies nicht so bleiben muss“, heißt es im Protokoll. (dts)



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