Verdi beklagt zu wenig Unterstützung für Air-Berlin-Mitarbeiter

"Es werden tausende von Air Berlinern nicht sofort einen Arbeitsplatz finden können - leider", meinte die Verdi-Sprecherin Martina Sönnichsen. Die Angebote von Nordrhein-Westfalen und dem Bund seien "nicht ausreichend" gewesen, sagte sie.
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Symbolbild.Foto: Adam Berry/Getty Images
Epoch Times27. Oktober 2017

Vor dem endgültigen Aus der Air-Berlin-Flüge hat die Gewerkschaft Verdi eine fehlende Unterstützung für die von der Arbeitslosigkeit betroffenen Mitarbeiter beklagt. Im Bayerischen Rundfunk bedauerte Sprecherin Martina Sönnichsen am Freitag das Scheitern einer großen Transfergesellschaft. Verdi begrüße es „außerordentlich“, dass Berlin bereit sei, Geld für eine kleine Lösung beizusteuern. „Leider muss ich sagen, dass Bayern überhaupt nicht bereit war, dafür Geld zur Verfügung zu stellen.“

Die Angebote von Nordrhein-Westfalen und dem Bund seien „nicht ausreichend“ gewesen, sagte sie. Somit drohe nun vielen Beschäftigten die Arbeitslosigkeit. „Es werden tausende von Air Berlinern nicht sofort einen Arbeitsplatz finden können – leider“, sagte Sönnichsen. Zwar habe vor allem das fliegende Personal Möglichkeiten, bei anderen Airlines einzusteigen, jedoch befürchte sie für sie „schlechtere Arbeitsbedingungen“.

Air Berlin hatte Mitte August Insolvenz angemeldet. Am Freitagabend findet der letzte Flug statt: Die Maschine aus München landet am späten Abend in Berlin-Tegel. Große Teile der Airline werden von der Lufthansa übernommen, auch der Logistikdienstleister Zeitfracht und das Wartungsunternehmen Nayak kommen zum Zug.

Der Generalbevollmächtigte Frank Kebekus sagte am Freitag im „ZDF“-Morgenmagazin, derzeit liefen noch Gespräche mit zwei weiteren Interessenten und er hoffe, dass „in den nächsten Tagen Vollzug vermeldet“ werden könne. Die Kritik am Bieter Lufthansa wies er zurück: In einem Insolvenzverfahren könne jeder mitbieten und das Angebot der größten deutschen Airline sei „das beste“ gewesen. Der Deal führt bei Konkurrenten und Wettbewerbshütern zu kartellrechtlichen Bedenken.

Air Berlin hat rund 8.000 Mitarbeiter. Etwa 1.700 davon werden durch den Kauf der nicht insolventen Tochterfirmen Niki und LGW übernommen, weitere 1.300 können sich auf von der Lufthansa angebotene Stellen bewerben. Für einen kleinen weiteren Teil könnte es eine Transfergesellschaft unter Beteiligung des Landes Berlin geben. (afp)



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