Von der Leyen hält Ende des Afghanistan-Einsatzes für nicht absehbar

Ursula von der Leyen (CDU) hält nach dem Vormarsch der Taliban ein Ende des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr für nicht absehbar. "Die Sicherheitslage ist immer noch angespannt."
Titelbild
Bundeswehrsoldat in AfghanistanFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times17. Oktober 2015

"Die Sicherheitslage ist immer noch angespannt", sagte von der Leyen "Bild am Sonntag". "Deshalb müssen wir mit großer Geduld den Afghanen helfen."

Man dürfe nicht in Wochen oder Monaten denken. "Das Ziel muss sein, dass Verbündeten erst dann abziehen, wenn es die Sicherheitslage wirklich erlaubt. Wann das genau sein wird, kann heute niemand voraussehen."

Die Verteidigungsministerin kündigte eine Konferenz mit den Partnerländern in Berlin an: "Mein Ziel ist es, dass wir mit unseren Verbündeten den Standort Masar e Sharif aufrechterhalten, der viel zur Stabilität Nordafghanistans beiträgt. Ich werde unsere Partnerländer nach Berlin einladen, damit wir besprechen, wie wir 2016 vorgehen. Die Vorfälle in Kunduz zeigen, dass die Afghanen noch nicht soweit sind, wie wir es erwartet hatten. Sie brauchen weiter Rat und Ausbildung ihrer Sicherheitskräfte."

Erfreut zeigte sich von der Leyen über die Entscheidung der USA ihren Einsatz zu verlängern.

"Ich bin sehr froh, dass Präsident Obama gerade verkündet hat, dass die Amerikaner länger in Afghanistan bleiben. Das ist ein starkes Zeichen an die verunsicherte afghanische Bevölkerung", so die Ministerin.

Dass die Taliban vor wenigen Wochen den ehemaligen Bundeswehr-Standort Kunduz einnehmen konnten, sieht die Verteidigungsministerin nicht als einen Beleg für ein Scheitern des Einsatzes.

"Wir dürfen auch nach einem herben Rückschlag die Flinte nicht ins Korn werfen. In Afghanistan hat sich Vieles zum Guten gewandelt. Millionen Afghanen sind zur Wahl gegangen. Frauen studieren heute an der Universität in Kabul, das wäre unter den Taliban undenkbar." (dts/ks)

Weitere Artikel

Obama verzögert Abzug der US-Truppen aus Afghanistan

Neue Flüchtlingswelle aus Afghanistan befürchtet: Monatlich 100.000 Afghanen verlassen derzeit ihr Heimatland



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion