Von der Leyen hat Vertrauen der Soldaten unterminiert: Hellmich will neuen Verteidigungsminister

"Es gibt zu viele Probleme. Die sind vielleicht gar nicht mal aus bösem Willen entstanden. Aber die Ministerin hat kein tieferes Verständnis für Soldaten und zivile Beschäftige der Bundeswehr entwickelt. Die Streitkräfte sind ihr fremd geblieben. Ein personeller Neuanfang wäre besser," sagt der Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses, Wolfgang Hellmich mit Blick auf die Verteidigungsministerin.
Titelbild
Verteidigungsministerin Ursula von der LeyenFoto: Maurizio Gambarini/dpa
Epoch Times24. Juli 2017

Der Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses, Wolfgang Hellmich (SPD), plädiert für einen personellen Neuanfang an der Spitze des Verteidigungsministeriums.

Er gehe nicht davon aus, dass Ursula von der Leyen (CDU) nach der Bundestagswahl Verteidigungsministerin bleiben könne, sagte Hellmich der „Welt“: „Es gibt zu viele Probleme. Die sind vielleicht gar nicht mal aus bösem Willen entstanden. Aber die Ministerin hat kein tieferes Verständnis für Soldaten und zivile Beschäftige der Bundeswehr entwickelt. Die Streitkräfte sind ihr fremd geblieben. Ein personeller Neuanfang wäre besser.“

Hellmich warf von der Leyen vor, das Vertrauen der Soldaten in die politische Führung unterminiert zu haben: „Es herrscht Misstrauen.“ Das habe vielfältige Gründe. „Einer ist der Hang der Ministerin, in ihrem Haus immer mehr Meldestellen für alle möglichen Themen einzurichten, an den Kommandoebenen vorbei. Das unterminiert Vertrauen. Hinzu kommen Aktionen wie der Versuch, Soldaten und Beamten Kontakte zu Bundestagsabgeordneten zu untersagen. Und schließlich das Krisenmanagement“, führte Hellmich aus.

Bei Affären wie Pfullendorf oder Franco A. müsse Sachaufklärung absolute Priorität haben: „Erst wenn die Fakten geklärt sind, sollte man ein Werturteil über die Beteiligten äußern. Sonst läuft man Gefahr, Mitarbeiter ins Unrecht zu setzen.“

Es gebe einige Soldaten, „die nehmen den Begriff der Rechtsbeugung in den Mund. So weit würde ich nicht gehen. Ich plädiere einfach nur dafür, die vorgesehenen Verfahren nach Wehrdisziplinarordnung oder Soldatengesetz strikt einzuhalten. Ordnungsgemäße und verlässliche Verfahren sind die Grundlage für Vertrauen“, sagte Hellmich.

Von der Leyen sage zwar oft, dass es ihr um die Bundeswehr gehe: „Aber Worte und Handeln sind nicht immer in Einklang. Ich will nichts unterstellen. Aber es geht ihr sicher auch darum, die eigene Position abzusichern.“

Hellmich empfahl der SPD, sich um die Übernahme der Verantwortung im Verteidigungsministerium zu bemühen. Mit Blick auf den früheren Verteidigungsminister Georg Leber (SPD) sagte Hellmich: „Ich glaube, angesichts der aktuellen Vertrauenskrise braucht die Bundeswehr wieder einen solchen Soldatenvater. Oder eine Mutter. Jedenfalls eine Persönlichkeit, die wieder Vertrauen schafft. Der man abnimmt, dass sie sich für die Bundeswehr in die Kurve legt.“ (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion