„Wer austeilt, muss auch einstecken können“: ZDF-Chefredakteur kritisiert Weidels Talkshow-Abgang

Nach dem Abgang von AfD-Spitzenkandidatin Weidel in der ZDF-Sendung "Wie geht`s, Deutschland?" hat der ZDF-Chefredakteur heftige Kritik geübt. "Wer austeilt, muss auch einstecken können," sagt er.
Titelbild
Alice WeidelFoto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times6. September 2017

Nach dem abrupten Abgang von AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel in der ZDF-Sendung „Wie geht`s, Deutschland?“ hat ZDF-Chefredakteur Peter Frey heftige Kritik an dem Auftritt Weidels geübt.

„Wer austeilt, muss auch einstecken können“, sagte Frey am Mittwoch der „Bild“. Das gehöre zur Diskussionskultur in Talksendungen.

„Eine Livesendung zu verlassen, bringt zwar Aufmerksamkeit, verhindert aber eine politische Auseinandersetzung in der Sache.“ Die Kritik an der Moderatorin Marietta Slomka wies Frey mit Nachdruck zurück. „Marietta Slomka hat die Runde mit sieben Politikern und sechs Bürgern fair und gelassen moderiert. Ich hoffe, dass bei künftigen Wahlformaten nicht Inszenierungen, sondern der politische Streit im Mittelpunkt steht.“

Unterdessen bezeichnete der Medienwissenschaftler Jo Groebel den Ausstieg Weidels aus der ZDF-Runde als Wahlkampftaktik.

„Der Eklat ist im Meer politischer Auftritte und Botschaften besonders während des Wahlkampfs natürlich ein naheliegendes Mittel, Aufmerksamkeit, Schlagzeilen, Emotionen und gegebenenfalls auch die Bestätigung von Opferrolle und `Ausgrenzung` durch die `Etablierten` zu bekommen“, sagte Groebel „Heilbronner Stimme“ (Donnerstagsausgabe). „Das polarisiert und festigt die eigenen Reihen und Anhänger.“

Weidel und AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland hatten Slomka nach der Sendung vorgeworfen, „parteiisch und vollkommen unprofessionell“ zu sein. (dts)



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