Wirtschaftsweise warnt vor Abwärtswettlauf in der Finanzregulierung

Expertin Isabel Schnabel befürchtet einen Abwärtswettlauf bei der Finanzregulierung durch Präsident Trump: "Die Regulierung wird immer mehr dazu missbraucht, die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Institute zu stärken. Das ist sehr schädlich und bedroht die Stabilität des Finanzsystems."
Titelbild
Beim EZB ist derzeit eine astronomische Summe Geld geparkt.Foto: Uwe Anspach/dpa
Epoch Times5. Februar 2017

Die Dekrete, mit denen der neue US-Präsident Donald Trump die Finanzregulierung aufweichen will, bergen nach Einschätzung von Isabel Schnabel, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung der Bundesregierung, Gefahren für die Finanzstabilität.

„Wir werden in den nächsten Jahren vermutlich einen deutlichen Rückbau der Regulierung in den USA sehen. Das hat dann auch Ausstrahlungseffekte auf den Rest der Welt“, betonte die Wirtschaftsweise im Interview mit dem „Handelsblatt“.

Abwärtswettlauf bei der Regulierung auf dem Finanzmarkt gefürchtet

Isabel Schnabel fürchtet einen Abwärtswettlauf in der Finanzregulierung: „Die Regulierung wird immer mehr dazu missbraucht, die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Institute zu stärken. Das ist sehr schädlich und bedroht die Stabilität des Finanzsystems.“

Gleichzeitig warnte die Professorin die USA davor, sich aus globalen Regulierungsprojekten zurückzuziehen, wie den neuen noch strikteren Bankenregeln, die unter dem Stichwort Basel IV bekannt sind: „Angesichts der globalen Ansteckungseffekte von Finanzkrisen haben eigentlich alle Akteure ein Interesse daran, sich auf gemeinsame Mindeststandards zu einigen. Die Devise „America first“ stellt dies nun in Frage.“

Am vergangenen Freitag hatte Trump angeordnet, nach der Finanzkrise eingeführte Regeln auf ihre Notwendigkeit hin zu überprüfen. Den sogenannten Dodd-Frank-Act hatte die Obama-Regierung 2010 erlassen. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion