Zahl der internetabhängigen Jugendlichen in Deutschland auf rund 270.000 gestiegen

Insgesamt sind Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen zwölf und 25 Jahren durchschnittlich 22 Stunden pro Woche online und das ausschließlich zum Kommunizieren, Spielen oder zur Unterhaltung. Die Zeit, die sie im Zusammenhang mit Schule, Studium oder Beruf im Netz verbringen, ist dabei noch gar nicht eingerechnet.
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Jugendlicher mit Smartphone. Etwa 4 Prozent der 14- bis 16-Jährigen gelten als internetabhängig, Mädchen etwas häufiger als Jungs.Foto: Tobias Hase/Symbol/dpa
Epoch Times3. Februar 2017

In Deutschland sind mittlerweile rund 270.000 Jugendliche vom Internet abhängig. Die Zahl hat sich damit binnen vier Jahren nahezu verdoppelt, wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) und die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU) am Freitag mitteilten. Mädchen sind dabei offensichtlich anfälliger: Derzeit sind 7,1 Prozent der zwölf- bis 17-jährigen Mädchen internetabhängig, bei den gleichaltrigen Jungen sind dies 4,5 Prozent.

Insgesamt geht eine BzgA-Studie bei 5,8 Prozent der zwölf- bis 17-Jährigen von einer „computerspiel- oder internetbezogenen Störung“ aus. Der Anteil bei den 18- bis 25-Jährigen liegt hingegen nur bei 2,8 Prozent und veränderte sich seit 2011 damit auch nicht merklich. Die Experten betonten zugleich, dass der Großteil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei der Internetnutzung keine Verhaltensprobleme zeige.

Der Studie zur Drogenaffinität Jugendlicher im Jahr 2015 zufolge sind die Geschlechterunterschiede gerade bei Jugendlichen möglicherweise auf den verschieden starken Zugriff auf soziale Medien zurückzuführen. So nutzen 84,3 Prozent der Mädchen täglich soziale Netzwerke, gleichaltrige Jungen zu 77,2 Prozent. Dagegen spielen 36,2 Prozent der männlichen Jugendlichen täglich Computerspiele, bei den gleichaltrigen Mädchen sind dies nur 11,3 Prozent.

Insgesamt sind Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen zwölf und 25 Jahren durchschnittlich 22 Stunden pro Woche online und das ausschließlich zum Kommunizieren, Spielen oder zur Unterhaltung. Die Zeit, die sie im Zusammenhang mit Schule, Studium oder Beruf im Netz verbringen, ist dabei noch gar nicht eingerechnet. Das Smartphone spielt mit 77,1 Prozent als Zugangsweg ins Internet die größte Rolle.

„Gerade Jugendliche müssen lernen, das Netz selbstbestimmt und im richtigen Maß zu nutzen“, erklärte Mortler anlässlich des Safer Internet Day am kommenden Dienstag. Sonst bestehe die Gefahr, „dass für das reale Leben neben dem virtuellen kein Platz mehr bleibt“.

Nach Angaben von BzgA-Leiterin Heidrun Thaiss bestätigen die Zahlen, wie wichtig es sei, Jugendlichen die Risiken der exzessiven Nutzung von Internet, Smartphones und Computerspielen aufzuzeigen. Für die Studie wurden 2015 rund 7000 Menschen zwischen zwölf und 25 Jahren befragt. (afp)



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