Versorgung von Hartz-IV-Beziehern: Krankenkassen erhalten jährlich 9,6 Milliarden Euro zu wenig vom Staat

Die Bundesregierung erstattet den Krankenkassen fast zehn Milliarden Euro zu wenig - schon seit Jahren.
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Ein Patient liegt auf der Intensivstation eines Krankenhauses. Foto: Kay Nietfeld/dpa
Epoch Times14. Dezember 2017

Die Bundesregierung erstattet den Krankenkassen nach einem Zeitungsbericht jedes Jahr fast zehn Milliarden Euro weniger, als für die Versorgung von Hartz-IV-Beziehern nötig sind.

Das geht aus einem neuen Gutachten für das Bundesgesundheitsministerium hervor, über das die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet.

So werden knapp 100 Euro pro Monat und Hilfebezieher bezahlt, benötigt würden jedoch bis zu 290 Euro. Die Pauschale deckt die gegenwärtigen Kosten nicht annähernd.

„Wir hoffen, dass die kommende Regierung das Problem der unzureichenden ALG-II-Beiträge angeht“, erklärt die Vorsitzende des Spitzenverbands der Krankenversicherung (GKV), Doris Pfeiffer. Dass der Staat ausreichende ALG-II-Beiträge zahlen könne, zeige sich bei den privat Krankenversicherten, schreibt finanzen.net: „Dort werden bis zu 341 Euro monatlich gezahlt.“

Das Problem kam bereits Anfang vergangenen Jahres während der Flüchtlingskrise auf, damals wurde eine Verschärfung des Problems befürchtet. Nach 15 Monaten können Ayslbewerber in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln und Leistungen nach den Hartz-IV-Regelungen (Arbeitslosengeld II) bekommen. (dpa)

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