Zensur-Vorwürfe gegen „China Time“ Hamburg erhärten sich

Titelbild
China Time Hamburg vom 9. bis 25. August.Foto: Christian Spahrbier CHINA TIME HAMBURG
Von 7. August 2012

Hamburg – Es hat Zensur-Versuche bei der „China Time“ gegeben, sagt der Koordinator der Hamburger Falun Gong Gruppe, Florian Akbar, unter Berufung auf ein Gespräch mit der Senatskanzlei. Wir berichteten darüber.

Darin habe ihm Uwe Ram von einem Streitgespräch zwischen Staatsrat Wolfgang Schmidt und dem neuen chinesischen Konsul Huiqun Yang in Hamburg erzählt. Huiqun Yang soll darin Schmidt aufgefordert haben, dass die Veranstaltungen von Falun Gong nicht im gedruckten Programmheft erscheinen sollen. „Schmidt hat dies abgelehnt. Das ist politisch in Hamburg nicht durchsetzbar, soll er gesagt haben“. Erst eineinhalb Stunden vor dem Drucktermin sei in der Senatskanzlei klar gewesen: Falun Gong ist aus dem Programmheft gestrichen worden. Aber dann sei es schon zu spät gewesen.

Die Aussage von Florian Akbar bestätigten zwei weitere Falun Gong-Praktizierende, die bei dem Gespräch mit Uwe Ram anwesend waren. Zudem weist eine Email auf diesen Tatbestand hin. Uwe Ram ist im Staatsamt der Hamburger Senatskanzlei der Leiter der Abteilung Internationale Zusammenarbeit.

Neben einer Veranstaltung der Kulturbehörde waren die beiden Veranstaltungen von Falun Gong nicht ins gedruckte Programmheft der China Time aufgenommen worden. Da auch andere regimekritische Veranstaltungen im gedruckten Programmheft bis zur Unkenntlichkeit gekürzt worden waren, leitete davon die Hamburger Falun Gong Gruppe den Vorwurf der Zensur gegen ihre Veranstaltungen ab. In einem Schreiben hatte Uwe Ram bedauert, „dass bei den drucktechnisch gebotenen Kürzungen für die gedruckten Programmversion, die sich an formalen Aspekten orientieren sollten (fehlende Orts- oder Zeitangaben) auch Veranstaltungen betroffen waren, die Sie organisieren.“

Seit Beginn der Verfolgung von Falun Gong in China versuchen die Vertretungen Chinas, Falun Gong auch im Ausland zu diskreditieren und zu unterdrücken. So gilt es mittlerweile als bewiesen, dass Emails mit wirrem Inhalt vom kommunistischen Regime im Namen von Falun Gong-Praktizierenden an verschiedene öffentliche Stellen gesendet wurden. Manche chinesische Praktizierende im Ausland wurden direkt mit dem Tod bedroht.

Falun Gong ist eine buddhistische Kultivierungsschule, die aus fünf Körperübungen und den anleitenden Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht besteht. Der Gründer Li Hongzhi, gibt die Anzahl der Falun Gong-Praktizierenden in China mit rund 100 Millionen an. Im Juli 1999 startete der damalige Machthaber, Jiang Zemin, gegen den Willen des chinesischen Volkes eine blutige Verfolgungskampagne. Nach vorsichtigen Schätzungen sollen derzeit zumindest eine Million Falun Gong-Praktizierende in China inhaftiert sein. Die Anzahl der zu Tode Gefolterten, deren Daten bekannt sind, beträgt bis heute 3.583, die Dunkelziffer geht in die Zehntausende. Laut einem Bericht der UNO werden rund zwei Drittel aller Folterverbrechen in Chinas Arbeitslagern und Haftanstalten an Falun Gong-Praktizierenden begangen.

Vom 9. bis 25. August findet in Hamburg die China Time statt. Alle zwei Jahre präsentiert der Senat gemeinsam mit der Handelskammer Vorträge, Podiumsdiskussionen, Filmvorführungen, Konzerte und Ausstellungen auf dem Hintergrund von intensivierten Wirtschaftsbeziehungen.

 

 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion