Zentralrat der Juden sieht AfD „auf dem Weg in den Rechtsextremismus“

"Die Rechtspopulisten der AfD befinden sich nach meiner Einschätzung ganz klar auf dem Weg in den Rechtsextremismus", erklärt der Präsident des Zentralrat der Juden, Josef Schuster.
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Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, 30. November 2014.Foto: DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images
Epoch Times23. April 2017

Der AfD-Parteitag in Köln hat nach Einschätzung des Zentralrats der Juden die Partei weiter nach rechts gerückt. „Die Rechtspopulisten der AfD befinden sich nach meiner Einschätzung ganz klar auf dem Weg in den Rechtsextremismus“, erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster am Sonntag in Berlin. Die Partei wolle „offenbar ein chauvinistisch-nationalistisches Denken in Deutschland wieder salonfähig machen“.

Gegen nationale und religiöse Minderheiten werde „ohne Skrupel und ohne Verantwortungsbewusstsein Stimmung gemacht“, fügte Schuster hinzu. Der Parteitag habe außerdem gezeigt, dass die AfD sich nicht vom rechten Rand abgrenzen und den antisemitischen Einstellungen ihrer Mitglieder klar entgegentreten wolle. „Im Gegenteil, die AfD strebt sogar Einschränkungen der Religionsfreiheit an, die jüdisches und muslimisches Leben hierzulande bedrohen“, heißt es in der Erklärung des Zentralratspräsidenten weiter.

Er hoffe, dass vielen Anhängern der AfD die Augen geöffnet worden seien und „sie sich von den Rechtspopulisten wieder abwenden“, erklärte Schuster. Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland setze auf die übrigen demokratischen Parteien und die Zivilgesellschaft, sich der AfD klar entgegenzustellen.

Auf ihrem Bundesparteitag in Köln hatte die AfD Parteivize Alexander Gauland und die baden-württembergische Ökonomin Alice Weidel als Spitzenduo für den Bundestagswahlkampf gekürt. Wenige Tage zuvor hatte Parteichefin Frauke Petry ihren Verzicht auf eine Spitzenkandidatur erklärt. Auf dem Parteitag scheiterte sie mit ihrem Vorhaben, die AfD auf einen „realpolitischen Kurs“ mit dem Ziel des Mitregierens einzuschwören. Die Delegierten lehnten es ab, sich mit ihrem Antrag zu befassen. (afp)



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