Beim Untergang eines Flüchtlingsboots vor der Südwestküste der Türkei sind nach Medienberichten mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Das Schlauchboot mit 22 Menschen an Bord sei in der Ägäis auf der Höhe der Provinz Aydin gekentert, meldete die Nachrichtenagentur Dogan am Freitag. Elf Tote seien am Strand geborgen worden, sieben hätten gerettet werden können, vier weitere würden noch vermisst. Immer wieder kommen Flüchtlinge aus Afrika bei der gefährlichen Überfahrt nach Europa ums Leben. Viele der von Schleppern eingesetzten Boote sind nicht seetauglich und völlig überladen. Das im März 2016 zwischen der EU und Türkei vereinbarte Flüchtlingsabkommen sieht vor, dass Ankara Flüchtlingen die Weiterreise nach Griechenland verwehrt und alle auf den griechischen Inseln eintreffenden Flüchtlinge zurücknimmt. Die EU sagte unter anderem Milliarden-Zahlungen für die Versorgung der syrischen Flüchtlinge in der Türkei zu. Das Abkommen enthält auch eine Klausel, in der sich die Türkei verpflichtet, das Entstehen "neuer Migrationsrouten" über See oder Land zu unterbinden. Die Flüchtlingsbewegung über die Türkei Richtung Westeuropa kam seit der Umsetzung des Abkommens weitgehend zum Erliegen. Seit 2014 starben nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR mehr als 10.000 Menschen bei der Überfahrt über das Mittelmeer, mehr als 2800 allein in diesem Jahr. (afp)