Britische Premierministerin entsetzt über Spendengala-Skandal

Während einer Spendengala des traditionsreichen "Presidents Club" kam es zu vielfältigen Belästigungen, Theresa May zeigte sich entsetzt.
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London.Foto: iStock
Epoch Times25. Januar 2018

Die britische Premierministerin Theresa May hat sich „entsetzt“ über eine Spendengala geäußert, bei der einem Bericht der „Financial Times“ zufolge Hostessen von den ausschließlich männlichen Gästen sexuell belästigt worden waren. Sie habe gedacht, „dass diese Art von Einstellung, die Frauen als Objekte ansieht, der Vergangenheit angehört“, sagte May am Donnerstag am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos der Nachrichtenagentur Bloomberg.

An der Spendengala des traditionsreichen Herrenclubs „Presidents Club“ in einem vornehmen Londoner Hotel hatten in der vergangenen Woche 360 männliche Unternehmer und Politiker teilgenommen – und 130 Hostessen. Zwei Journalistinnen der „Financial Times“ hatten anschließend über zahlreiche sexuelle Übergriffe gegenüber Hostessen berichtet.

Sie selbst sei „mehrfach begrapscht“ worden, und auch viele andere Frauen seien belästigt worden, sagte Madison Marriage, die sich gemeinsam mit einer Kollegin bei der Veranstaltung als Hostess ausgegeben hatte, dem Rundfunksender BBC. Nach Angaben der Zeitung mussten die Frauen schwarze Unterwäsche tragen, vor Beginn der Veranstaltung eine Vertraulichkeitserklärung unterzeichnen und ihre Handys abgeben.

May sagte am Donnerstag, es bleibe noch viel zu tun – sie werde sich weiterhin dafür einsetzen, dass Männer und Frauen gleichberechtigt behandelt werden. Ihr Sprecher kündigte an, die Premierministerin werde Inhalt und Umsetzung der Geheimhaltungserklärungen überprüfen.

Die Enthüllungen der „Financial Times“ sorgten für einen handfesten Skandal. Der Mitorganisator der Gala und Unternehmenschef David Mueller flog aus einem Beirat des britischen Bildungsministeriums.

Der „Presidents Club“ kündigte an, die Vorwürfe „vollständig und unverzüglich“ aufzuklären und ab sofort keine weiteren Spendengalas mehr abzuhalten.

Kulturminister Matt Hancock begrüßte das Ende „dieses Mülls“. Er hoffe, der Skandal werde zu einem „Symbol für eine größere Veränderung“, sagte er am Donnerstag BBC. (afp)



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