Britischer Minister: Zweites Referendum nur bei Selbstbestimmung von Zuwanderung möglich

Es könne ein zweites Referendum geben, so der britische Gesundheitsminister Jeremy Hunt. Doch dafür müsse es eine Selbstbestimmung Großbritanniens bei der Frage der Zuwanderung geben.
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Jeremy HuntFoto: Carl Court/Getty Images
Epoch Times29. Juni 2016

Großbritannien müsse auch nach dem Brexit Teil des EU-Binnenmarktes bleiben. Über den Zustrom an Zuwanderern (etwa aus Polen) solle England aber trotzdem alleine entscheiden dürfen. Diese Forderungen macht der britische Gesundheitsminister Jeremy Hunt. Sollte die EU diese Bedingungen erfüllen, könne man auch über ein zweites Referendum nachdenken. 

Aus EU-Sicht wäre das aber vollkommen auszuschließen, da die Personenfreizügigkeit fix an die Teilnahme am EU-Binnenmarkt gekoppelt sei, schreibt die "Krone-Zeitung".

Unterdessen gab die britische Regierung erste Einblicke was Großbritannien nach dem Brexit-Votum vom Donnerstag bevorstehen wird. "Es ist ganz klar, dass das Land ärmer werden wird, weil sich die Wirtschaft so entwickeln wird", sagte Finanzminister George Osborne. Für die Regierung sei es eine zentrale Herausforderung nach der Brexit-Entscheidung Finanzstabilität zu bewahren.

"Wir müssen dem Land und der Welt zeigen, dass die Regierung in der Lage ist, im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten zu handeln", so Osborne. 

Gleichzeitig kündigte er Steuererhöhungen und Kürzungen der staatlichen Leistungen an. Das Leben außerhalb der EU würde wirtschaftlich nicht mehr so rosig sein, wie darin. Zu hoffen, die Vorteile einer EU-Mitgliedschaft, könnten bei einem Austritt einfach bewahrt bleiben, sei unrealistisch. 

"Wir befinden uns in einer längeren Phase der Anpassungen im Vereinigten Königreich", so Osborne. Es müsse nun vor allem darum gehen, die Phase der Zurückhaltung bei Investitionen und Neueinstellungen in Großbritannien so kurz wie möglich zu halten.

Ratingagentur entzieht Großbritannien die Bestnote

Nach dem Brexit hat die Ratingagentur S&P dem Vereinigten Königreich die Bestnote entzogen. Die langfristigen Verbindlichkeiten wurden auf "AA" zurückgestuft. Auch die Ratingagentur Fitch stufte das Land um eine Stufe auf ebenfalls "AA" herunter. 

Die Bewertung beider Bonitätswächter fällt negativ aus. Ein niedrigeres Rating kann höhere Kosten bei der Schuldenaufnahme zur Folge haben. (dk)



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