Britischer Vizepremierminister Green tritt nach Belästigungsvorwürfen zurück

Der britische Vize-Premierminister und Kabinettschef Damian Green ist am Abend in London zurückgetreten. Der 61-jährige galt als engster Verbündeter von Premierministerin Theresa May im Kabinett.
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Im Zuge des Sexismus-Skandals ist der britische Kabinettschef Damian Green zurückgetreten.Foto: Andy Rain/dpa
Epoch Times21. Dezember 2017

Wegen Vorwürfen sexueller Belästigung ist der britische Vize-Regierungschef Damian Green, einer der engsten Vertrauten von Premierministerin Theresa May, zurückgetreten.

Green räumte am Mittwoch in einem Schreiben an May ein, im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen ihn die Unwahrheit gesagt zu haben. May hatte Green nach eigenen Angaben selbst zum Rücktritt aufgefordert. In einem Brief an ihren Studienfreund schrieb sie, sie bedaure dies „zutiefst“ und empfinde „Dankbarkeit“ für Greens Arbeit.

Anfang November war bereits Verteidigungsminister Michael Fallon wegen Belästigungsvorwürfen zurückgetreten. Er hatte zugegeben, im Jahr 2002 einer Journalistin bei einem Abendessen am Rande eines Tory-Parteitags die Hand aufs Knie gelegt zu haben.

Greens Eingeständnis steht im Zusammenhang mit Ermittlungen zum Fund von „extremem“ pornografischem Material auf seinem Parlamentscomputer im Jahr 2008. Eine Untersuchung ergab, dass Green über die polizeilichen Ermittlungen Bescheid wusste, was er zunächst vehement bestritten hatte.

Über die Ermittlungen hatte die Zeitung „The Times“ berichtet. Außerdem schrieb eine Journalistin in dem Blatt, Green habe sich ihr gegenüber im Jahr 2015 unangemessen verhalten. Eine Unterstützerin der Tories warf Green zudem vor, ihr die Hand aufs Knie gelegt und ihr eine anzügliche Textnachricht geschickt zu haben. Green wies die Vorwürfe als „völlig unwahr“ zurück.

In der britischen Politik sind im Zuge der Enthüllungen um den US-Produzenten Harvey Weinstein zahlreiche Fälle von sexueller Belästigung bekannt geworden. Außenhandels-Staatssekretär Mark Garnier hatte eingeräumt, seiner Sekretärin den Kauf von Vibratoren aufgetragen zu haben.

Auch im Parlament wurden zahlreiche Belästigungsvorwürfe laut. Britische Parteichefs vereinbarten im November vereinfachte Beschwerdeverfahren bei sexuellen Übergriffen. (afp)



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