Die ungeliebte Zeitumstellung steht wieder bevor – Viele Menschen leiden

Am Wochenende beginnt wieder die Sommerzeit: In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren um 02.00 Uhr um eine Stunde auf 03.00 Uhr vorgestellt - die Nacht ist damit um eine Stunde verkürzt. Die Sommerzeit endet dann wieder am 29. Oktober. Für viele Menschen ist die Zeitumstellung eine leidige Pflicht.
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Die Zeitumstellung verursacht zweimal pro Jahr Aufwand und Kosten, Energie spart sie nicht, und für Menschen ist sie schleichend gesundheitsschädlich.Foto: Jeff J Mitchell/Getty Images
Epoch Times23. März 2017

Am Wochenende ist es wieder soweit: Die Sommerzeit beginnt. In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren um 02.00 Uhr um eine Stunde auf 03.00 Uhr vorgestellt – die Nacht ist damit um eine Stunde verkürzt. Die Sommerzeit endet dann wieder am 29. Oktober. Für viele Menschen ist die Zeitumstellung eine leidige Pflicht.

Nahezu drei von zehn Bundesbürgern kämpfen laut einer aktuellen Umfrage der Krankenkasse DAK-Gesundheit nach der Umstellung mit gesundheitlichen Problemen. 74 Prozent der Deutschen halten die Zeitumstellung ohnehin für überflüssig.

Tatsächlich kann die Zeitumstellung bei sensiblen Menschen die „innere Uhr“ durcheinander bringen, was vorübergehend zu Müdigkeit, Schlafstörungen, Abgeschlagenheit und Verstimmungen führen kann. Zwar ist es abends eine Stunde länger hell. Aber vor allem in der Woche nach der Zeitumstellung sind die Menschen insgesamt erst einmal deutlich unzufriedener, wie Experten der Universität Erlangen-Nürnberg herausfanden.

Betroffen sind vor allem Menschen mit starken zeitlichen Beschränkungen wie berufstätige Eltern mit Kindern. Ihre Lebenszufriedenheit erreicht nach der vor zwei Jahren erhobenen Studie in der Regel erst in der zweiten Woche nach der Umstellung das Ausgangsniveau. Nicht erwerbstätige Erwachsene ohne Kinder können dagegen weitaus flexibler reagieren; meist ist für sie noch in der Woche nach der Zeitumstellung alles wieder beim Alten.

Nach Angaben von Biologen reagiert der Körper bei der Umstellung auf die Sommerzeit ähnlich wie bei einem Flug nach Osten – beides ist weitaus schwerer als die Umstellung auf die Winterzeit oder ein Flug nach Westen. Es sei sehr viel einfacher, die innere Uhr zu verzögern als sie zu beschleunigen.

Die technische Umstellung verläuft da etwas einfacher. Die Zeitumstellung bei Funkuhren läuft automatisch ab. Taktgeber dafür ist in Deutschland die Atomuhr der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. Über einen Sender werden die Signale übertragen, durch die sich die Funkuhren automatisch der neuen Zeit anpassen.

Für die Deutsche Bahn ist die Zeitumstellung der rund 120.000 Uhren in Bahnhöfen, Diensträumen und Automaten ebenfalls schon Routine. Bei den Nachtreisezügen werden die nächtlichen Aufenthalte wegen der fehlenden Stunde entsprechend gekürzt – oder sie kommen am Sonntag etwas verspätet ans Ziel. Güterzüge werden möglichst schon vor der planmäßigen Abfahrtszeit auf die Reise geschickt.

Die Sommerzeit wurde in Deutschland 1980 eingeführt – und zwar aus Gründen der Energieeinsparung. Dahinter steckte die Überlegung, dass weniger Beleuchtung und damit weniger Strom verbraucht wird, wenn sich der Tag um eine Stunde nach vorn „verschiebt“.

Nach Ansicht von Kritikern sind allerdings dadurch entstehende Energiespareffekte kaum nachweisbar. So wird laut Umweltbundesamt (UBA) abends zwar weniger häufig das Licht angeknipst, dafür wird aber im Frühjahr und Herbst in den Morgenstunden mehr geheizt, so dass sich der Effekt aufhebt. „Die Zeitumstellung spart im Saldo daher keine Energie“, erklärt die Behörde.

Auch für Autofahrer kann die Zeitumstellung Ungemach mit sich bringen: Weil sie eine Stunde früher und damit oft noch in der Dämmerung unterwegs sind, sollten sie in den kommenden Wochen besonders achtsam sein. Denn durch den Wildwechsel in der Morgendämmerung steigt die Unfallgefahr.

Grundlage für die Zeitumstellung ist eine EU-weite Regelung, wonach die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) in allen Mitgliedstaaten jeweils am letzten Sonntag im März beginnt und am letzten Sonntag im Oktober endet. (afp)



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