Druck in Idomeni: Gerücht mobilisiert Massen – Grenzstürmung befürchtet

An der griechisch-mazedonischen Grenze in Idomeni machen Gerüchte den Sicherheitskräften zu schaffen. Unbekannte hatten die Nachricht verbreitet, Deutschland werde Tausende Schutzsuchende aus dem Camp aufnehmen, woraufhin 1.500 Migranten zum Übergang aufbrachen.
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Die griechische Polizei befürchtete eine Erstürmung.Foto: ROBERT ATANASOVSKI/AFP/Getty Images
Epoch Times27. März 2016

Rund 1.500 Menschen versammelten sich heute morgen am Grenzübergang Idomeni, weil sie auf eine bevorstehende Grenzöffnung hofften. Um sie daran zu hindern, den Grenzzaun zu stürmen, stellte die griechische Bereitschaftspolizei starke Einheiten zwischen Zaun und Flüchtlinge. Diese Bilder zeigte das griechische Fernsehen laut n-tv. Die Migranten standen auch auf der Eisenbahntrasse, die Griechenland mit Mazedonien verbindet.

Daraufhin gab der Abgeordneter der regierenden Syriza, Sokratis Famelos, ein Statement im TV ab: „Es wird keine Öffnung des Zauns geben. Einzige Lösung ist, in die gut organisierten Lager im Landesinneren zu gehen", so Famelos an die Wartenden gerichtet.

Woher das Gerücht?

Vor zwei Tagen hatte Thüringens Ministerpräsident Ramelow angeboten, 2.000 Menschen aus Idomeni in sein Bundesland zu holen. Er schlug dazu eine „koordinierte Aktion mehrerer Bundesländer" vor.

Griechische Medien vermuten, dass die Gerüchte von Aktivisten gestreut wurden, die Migranten immer wieder zur Aktionen wie Straßenblockaden oder Ähnlichem raten, um internationale Aufmerksamkeit zu erregen.

Auf der Autobahn zwischen Thessaloniki und der mazedonischen Grenze stoppte die Polizei mehrere Busse mit Mitgliedern und Sympathisanten der griechischen autonomen "Bewegung gemeinsam gegen Rassismus und die faschistische Bedrohung" (KEERFA). Die Linksradikalen wollten Grenzöffnungs-Aktionen in Idomeni durchführen oder unterstützen, berichteten Medien aus der Region übereinstimmend.

In Idomeni sitzen laut n-tv derzeit rund 11.500 Migranten fest, von denen sich rund 1500 an der Aktion beteiligt haben, so Reporter vor Ort. Einige jüngere Migranten seien sichtlich wütend und aufgebracht gewesen.

Das sagen die Migranten

Die Athener Nachrichtenagentur zitierte einen jungen Syrer: „Wir haben heute gehört, dass die Grenze geöffnet wird, und sind hierhergekommen, um die Grenze zu überqueren". Er habe gehört, „dass das Rote Kreuz und 500 Journalisten aus aller Welt“ mit dabei sein würden. Ein anderer junger Syrer sagte, seine Schwester in Deutschland habe dasselbe im Internet gelesen und ihn alarmiert.

Insgesamt halten sich in Griechenland derzeit geschätzte 50.200 Migranten und Flüchtlinge auf. (rf)



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