„Ehre sei Allah“: Londoner Busse werben für Islam

Eine islamische Hilfsorganisation wirbt auf den berühmten Londoner Doppeldecker-Bussen mit dem Slogan „Subhan’Allah“ für ihre Syrien-Arbeit. Vor wenigen Tagen bekam London den ersten muslimischen Bürgermeister.
Titelbild
Londons berühmte Busse tragen noch knapp einen Monat die Botschaft "Ehre sei Allah".Foto: Screenshot Youtube
Epoch Times15. Mai 2016

Die Botschaft „Subhan’Allah“ (deutsch: „Ehre sei Allah“) wird bald unübersehbar an hunderten Bussen in britischen Großstädten prangen. Die Hilfsorganisation „Islamic Relief“ UK ruft damit zu Spenden für syrische Flüchtlinge anlässlich des bevorstehenden Ramadans auf – und möchte mit der Kampagne das Image des Islams aufbessern.

Dass die Kampagne bekannt gegeben wurde, am Tag nachdem Sadiq Khan als Londons erster muslimischer Bürgermeister sein Amt antrat, nannte ein Sprecher von „Islamic Relief“ eine „nette Ironie“. Das Compact-Magazin berichtete.

„Muslime sind momentan von so viel Negativem umgeben, was mit Themen wie Terrorismusbekämpfung zu tun hat. Wir möchten die Wahrnehmung des Islam zum Positiven verändern. Die Buskampagne soll Grenzen niederreißen und Missverständnisse herausfordern“, sagte Imran Madden, Direktor von „Islamic Relief“ UK gegenüber dem Nachrichtenportal Breitbart London. Die Kampagne könne als Stimmungsänderer begriffen werden, zitierte ihn der Evening Standard.

Die Werbung wird in London, Birmingham, Manchester, Leicester und Bradford bis zum 7. Juni zu sehen sein, so das Medium.

Kritik an der Organisation

„Islamic Relief“ UK ist die größte Organisation ihrer Art in Großbritannien und wird vom britischen Entwicklungshilfeministerium mit jährlich mit fünf Millionen Pfund unterstützt. Sie ist der britische Ableger der 1984 gegründeten, weltweit operierenden Hilfsorganisation „Islamic Relief Worldwide“ (IRW) mit Sitz in Birmingham.

Wegen der Befürchtung, sie unterstütze terroristische Verbände, hatte die Geschäftsbank HSBC Anfang des Jahres die Konten von IRW gesperrt. Bereits 2014 hatte Israel „Islamic Relief“ jede Tätigkeit in seinem Land untersagt – wegen des Vorwurfs, sie finanziere die Hamas. Einige Monate später setzten die Vereinigten Arabischen Emiraten IRW auf die Schwarze Liste der Terrororganisationen, berichtete das Compact-Magazin. Diese Vorwürfe zählt auch Wikipedia auf. IRW distanziert sich von dem Vorwurf, die Hamas zu unterstützen.

Aktion polarisiert

Durch Einwanderung und hohe Geburtenzahlen hat sich die Zahl der in Großbritannien lebenden Muslime innerhalb von zehn Jahren auf mehr als drei Millionen verdoppelt. In London leben geschätzte 1,5 Millionen von ihnen, in manchen Stadtteilen stellen Muslime bereits 50 Prozent der Einwohner, so Compact.

Großbritannien erlebt derzeit eine Internet-Diskussion über die Busse – ebenso wie über den neuen Londoner Bürgermeister. Ein Kommentar im Independent hatte deshalb den Titel: „Wenn Sie die ‚Ehre sei Allah‘-Busse für ein Problem halten, haben Sie den Beweis erbracht, warum wir sie brauchen.“

Die Londoner Verkehrsbetriebe, welche für die Werbung zuständig sind, lehnen Plakate von „politischen Parteien oder Kampagnen“ ab. Religiöse Werbung ist jedoch erlaubt. (rf)



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