Erneuter Protest vor dem IOC-Hauptsitz in Lausanne

Klares Nein zu Olympischen Spielen ohne Menschenrechte in China
Titelbild
(Christian Schlegel, ETD)
Epoch Times6. April 2008

LAUSANNE/SCHWEIZ – Am gestrigen Samstag haben sich vor dem IOC rund 60 Menschenrechtsaktivisten versammelt um für die Wahrung der Olympischen Idee und gegen Olympische Spiele ohne Menschenrechte in China zu demonstrieren. Anlässlich des bevorstehenden Chinabesuches von Mitgliedern des IOC hatte die Schweizer Sektion der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte IGFM zu dem Protest aufgerufen und wurde durch tibetische Organisationen unterstützt. Redner der beteiligten Organisationen stellten in ihren Ansprachen vor dem IOC-Gebäude ihre Standpunkte zu der jüngsten Entwicklung in China dar.

Die IGFM stellt eine „rapide Zunahme von Folter und Tod vor den Olympischen Spielen“ fest und zeigt sich entrüstet über die neuerlich bekräftigte Entscheidung des IOC am Austragungsort Peking für die Olympischen Spiele festzuhalten, da das Verhalten der chinesischen Regierung im krassen Widerspruch zur Olympischen Charta stehe.

„Die Charta dafür wirbt im Sinne eines besseren Verstehens zwischen Menschen und im Geiste gegenseitiger Freundschaft eine bessere und friedlichere Welt zu bauen“, so der Vorsitzende Geschäftsführer der IGFM-Deutschland, Karl Hafen, in seinem Apellbrief an den IOC Präsidenten Jaques Rogge. „Die chinesische Regierung hält sich nicht an die Forderung ‚Die Benachteiligung eines Landes oder einer Person aufgrund von Rasse, Religion oder Politik ist nicht erlaubt‘. Vielmehr brüskiert sie – im Focus der Weltöffentlichkeit stehend – die Olympische Charta durch Einsatz von Gewalt gegen Minderheiten, durch die Verurteilung des bekannten Rechtsanwaltes Hu Jia, durch zeitversetzte Berichterstattung für das chinesische Volk und andere einschränkende Maßnahmen.“

„Bereits bei der Entscheidung für Peking hat das IOC 2001 politische Akzente setzen wollen“ , so Hafen weiter in seinem Brief, der zum Ende der Veranstaltung dem IOC übergeben wurde. „Damals war schon bekannt, dass die chinesische Regierung die „Terrorbekämpfung“ als Vorwand für Kampagnen gegen Tibeter und Uiguren, romtreue Katholiken, Protestanten, die Meditationsschule Falun Gong, gegen Bürgerrechtler und Oppositionelle nutzt. Das IOC hat sich selbst in den Dienst der Menschenrechte gestellt und steht jetzt vor einem Scherbenhaufen. Nun die Forderung aufzustellen, dass man Sport und Politik nicht vermischen solle, ist falsch. Vielmehr gilt es jetzt, der chinesischen Regierung unmissverständlich klarzumachen, dass die Vergabe der Spiele mit Bedingungen für die Verbesserung der Menschenrechtslage verbunden war und die chinesische Regierung in der Pflicht zur Veränderung ist.“

„Vor allem Mitglieder von Falun Gong werden in China im Vorfeld der Olympischen Spiele innerhalb weniger Tage oder Stunden in Gewahrsam ermordet“, ergänzt Waltraud NG, Chinaexpertin der IGFM Deutschland.

Die IGFM erwartet vom IOC Präsidenten, ein klares Wort, dem Sportler, Zuschauer, Sponsoren und auch die Politiker vertrauen können. Wenn die VR China den Einsatz von Gewalt und die Verfolgungen und Verurteilung von Bürgerrechtlern nicht sofort einstellt, der freien Presse oder internationalen Beobachtern keinen Zutritt nach Tibet gewährt, keine Garantie für Bewegungsfreiheit, Pressefreiheit und Begegnungsfreiheit während der Spiele abgibt, dann empfehlen wir, der Volksrepublik China die Olympischen Spiele zu entziehen.

Eine Alternative zur Eröffnung der Spiele wird laut Michel Baumann, Vizepräsident der IGFM Schweiz, ausgearbeitet: „Um die beschämende Maskerade der Ausrichter der Spiele zu entlarven und ihnen ein anderes Gesicht zu zeigen, schlagen wir vor, dass während der gesamten Eröffnungszeremonie da, wo dies möglich ist, kostenlose, künstlerische und kulturelle Aktivitäten in aller Öffentlichkeit rund um den Erdball organisiert werden. Ziel dieser Aktion ist die Organisation von originellen Protesten gegen die Missachtung der Menschenrechte durch das chinesische Regime.“



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