Eskalation in Mazedonien: Migrantensturm auf Grenzzaun – Polizei setzt Tränengas ein

Hunderte Migranten und Flüchtlinge haben am Montag von Griechenland aus einen Sturm auf die mazedonische Grenze versucht. Sie rissen den Zaun teilweise ein und versuchten nach Mazedonien durchzubrechen. Die mazedonische Polizei setzte massiv Tränengas ein, die Menschen zogen sich daraufhin teils in Panik auf griechisches Territorium zurück. Das berichtet DPA.
Titelbild
Die versuchte Erstürmung des Grenztores in Idomeni.Foto: Screenshot N24 / Youtube
Epoch Times29. Februar 2016

Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten berichteten detaillierter: Zwischen Idomeni und Gevgelija rissen Migranten mit einfachen Werkzeugen Teile des von Mazedonien errichteten Grenzzauns nieder. In dem Ort waren seit Tagen Tausende Menschen gestrandet, die von Mazedonien nicht mehr durchgelassen wurden. Seit einer Woche hatte Mazedonien keine Afghanen mehr passieren lassen.

Die Gruppe versuchte mit Gewalt und im Beisein zahlreicher Pressevertreter die Öffnung eines Grenztores, die ihnen jedoch nicht gelang. Die mazedonischen Grenzpolizisten setzten massiv Tränengas ein, auch gegen eine Gruppe, die Bahngleise blockierte. Die Migranten kehrten daraufhin auf das griechische Territorium zurück. Die griechische Polizei hielt sich aus Angst vor einer Eskalation aus der Situation heraus.

Dieses Video brachte N24.

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Was wird aus Zehntausenden in Griechenland?

Laut DWN sind in Griechenland wegen verschärfter Grenzkontrollen auf der Balkan-Route zehntausende Menschen in Griechenland gestrandet. Bundeskanzlerin Angela Merkel will ihre Willkommenspolitik nicht zurücknehmen und beteuerte am Sonntag in der ARD, dass sie die Grenzen weiter offen halten wolle. Im Stillen ergreift Deutschland jedoch Maßnahmen um die Zahl der Ankommenden zu reduzieren. So wurden an der deutschen Grenze in diesem Jahr bislang rund 7300 Personen abgewiesen.

Nach Angaben des Innenministeriums vom Montag waren es Drittstaatsangehörige ohne Reisedokumente, die kein Asyl in Deutschland beantragen wollten.

So reduziert Deutschland Einreisen

Die DWN berichtet weiter: Bundespolizei und andere für die Kontrollen zuständigen Behörden hätten im Januar rund 5000 Personen zurückgewiesen, davon rund 1200 Afghanen, 700 Marokkaner, 600 Iraner, 500 Syrer und 500 Iraker. Im Februar seien bis zum 22. des Monats etwa 2300 Personen abgewiesen worden.

Die Zahl der Neuankömmlinge blieb dadurch vergleichsweise niedrig, sie liegt seit zwei Wochen unter 900 Einreisen pro Tag, seit einer Woche sogar unter 700, so eine Sprecherin der Bundespolizei am Montag in Potsdam.

Plan zur Schließung der „Balkan-Route“

Neben dem winterlichen Wetter gelten auch die Verabredungen vieler Länder entlang der Balkanroute als ein Grund für den Rückgang bei den Einreisen.

Die Länder an der Balkan-Route stellen sich auf eine völlige Grenzschließung ein und ergreifen deshalb Präventiv-Maßnahmen. Wien schickte bereits 450 kampferprobte Polizisten und Soldaten an seine Grenze zu Slowenien. Slowenien begann bereits im November mit dem Bau eines Zauns zu Kroatien. Die Schweiz rechnet mit einer erhöhten Migration von Italien her, sollte die Balkan-Route geschlossen werden und erwägt im Fall einer Eskalation den Einsatz ihrer Armee.

Der deutsche Bundespolizeichef bekam dieser Tage vom Innenministerium einen Maulkorb , weil er gegenüber Abgeordneten konkrete Vorträge zur Lage an den deutschen Grenzen gehalten hatte. Romann hatte erklärt, man könne im Falle eines Falles nur „Wasserwerfer einsetzen", um einen potentiellen Sturm von Tausenden Migranten auf geschlossene Grenzübergänge zu verhindern. (rf)

Siehe auch:

Grenzschutz nur mit "Wasserwerfern" möglich: Bundespolizei-Chef bekommt Redeverbot zur Lage

Schweiz mobilisiert Armee zum Schutz der Grenze

EU-Deal zur Balkanroute: Serbien lässt keine Afghanen mehr durch



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