Europa der Menschen

Eine nicht repräsentativer Umfrage zum 50. Europafest
Titelbild
Europa-Fanmeile am Brandenburger Tor in Berlin zum 50. Geburtstag der EU. (Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP/Getty Images)
Von 26. März 2007

Es waren zwei Tage voller Sonnenschein und trotz des stetigen Windes am Sonntag auch frühlingshaft warm. Während die programmatischen Reden zum 50. Geburtstag der EU in Berlin gehalten wurden, und während offizielle Feiern stattfanden, traf sich „das Volk“ auf Strassen und Plätzen, in Kneipen und Museen. Überraschend gut informiert erschienen die Besucher des Europatages in Berlin, die auf der Strasse von uns nach ihrer Meinung befragt wurden zur EU-Verfassung, dem Euro, dem Zusammenwachsen Europas und den eigenen Vorteilen. Hier einige – nicht repräsentative – Ergebnisse.

Dorothea, 25 Jahre, aus Berlin

Sieht die EU-Erweiterung positiv. In der Verfassung liegen ihr einheitliche Frauenrechte am Herzen. Die Individualität der Staaten sollte trotz der Vereinheitlichung bewahrt bleiben.

Positiv sieht sie, dass viele Länder gleiche Währung haben, interessant sei es, mit ausländischen Euros in Kontakt zu kommen, z.B. griechische Euros in den Händen zu halten, und mit fremden Euros hier bezahlen zu können.

Negativ fällt ihr der Preisanstieg auf.

Negativ, dass nur ein Teil der europäischen Länder wirtschaftlich im Vordergrund steht (nennt als Beispiel Deutschland), andere Länder liegen wirtschaftlich zurück.

Sie findet, dass Deutschland seine Macht falsch nutzt – falscher Einsatz von Geldern. Sie findet europäischen Einsatz im Ausland nicht angemessen, besser wäre mehr Aufklärung und Engagement für Armut und Elend in der Welt.

Sie meint, dass deutschen Politikern der Blick fehlt für das, was wirklich fehlt.

Es sollte gerade der Umgang mit finanziellen Mitteln mehr kontrolliert werden, um Veruntreuungen und Missbrauch von staatlichen Geldern und ineffektive Ausgaben einzuschränken.

Ein Berliner, 62 Jahre alt:

Er unterstützt eine EU-Verfassung.

Wirklicher Inhalt sollte das Zusammenwachsen der Staaten fördern.

Ebenso sollten Inhalte eine positive Entwicklung der neu aufgenommenen EU-Länder zur Angleichung an die alten EU-Länder fördern.

Die EU-Erweiterung wird positiv gesehen, er begrüßt die Aufnahme der Türkei in die EU und sieht die europäische Hinwendung zum Orient positiv. Seine Meinung zur Aufnahme der Türkei: ganz oder gar nicht!

Positiv am Euro: Wegfall der Wechselkurse. Negativ bei der Euro-Einführung: eine allgemeine Verteuerung, die stattgefunden hat.

Er sieht in der USA ein mögliches Vorbild für Europa übertragen auf die Aufnahme neuer EU-Staaten und das Verhältnis untereinander – er benutzte dabei den Ausspruch Vereinigte Staaten von Europa.

Die EU sollte auch Einfluss auf die zu ihr gehörenden Staaten nehmen.

Peter, 26 Jahre, Soziologiestudent aus Slowenien, lebt seit 3 1/2 Jahren in Deutschland:

Er sieht eine EU-Verfassung als positiv an.

Sie sollte fördern: das friedliche Zusammenleben, die Bewegungsfreiheit und Arbeitsfreiheit, d.h. keine Beschränkungen auf dem Arbeitsmarkt.

Auf die Frage, ob das europäische Modell wirtschaftlichen Erfolg und soziale Verantwortung vereint: Nein, zwar gibt es ein friedliches Zusammenleben und kulturellen Austausch. Jedoch gibt es zu viel Privatisierung in manchen Ländern und eine zu starke Umwandlung staatlicher Betriebe. Es sollte keine Zusammenführung der Märkte in Europa stattfinden; er ist für eine Einschränkung des Marktliberalismus.

Positiv an der EU ist, dass sie friedlich europäische Staaten zusammengeführt hat. Auch den Euro als gleiche Währung sieht er als positiv an, gerade was das Reisen betrifft und die Möglichkeit zum Auslandsstudium, ebenso die Förderung der Migration.

Negativ an der Euroeinführung: kleinere Staaten haben jetzt mehr Schwierigkeiten ihre eigenen finanzpolitischen Interessen durchzusetzen.

Ebenfalls negativ: neu aufgenommene Staaten sind auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt durch die europäische Regelung zur Einschränkung der Arbeitsfreiheit von Arbeitskräften aus den neuen EU-Ländern. Er findet die EU-Politik unsozial.

Er fühlt sich wohl in Deutschland.



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