Flüchtlinge bleiben aus – Seit Sonntag keine neuen Flüchtlinge mehr in Slowenien – Ist Mazedonien jetzt der Grenzzaun für Europa?

Seit Sonntag kommt in Kroatien und Slowenien nicht ein Flüchtling mehr an. Ungarn ist dicht und die Kontrollen in Mazedonien sind scharf.
Titelbild
Mazedonischen Soldaten bauen ein Grenzzaun an der griechisch-mazedonischen Grenze nahe Gevgelija.Foto: ROBERT ATANASOVSKI / AFP / Getty Images
Epoch Times25. Januar 2016

Seit Sonntag wurde zusammen in Kroatien und Slowenien nicht ein einziger Flüchtling registriert, berichtet "N24".

Im gesamten Januar wurden bislang 48.000 Menschen gezählt, die Österreich und vor allem nach Deutschland weiterreisen, so die slowenische Polizei in Ljubljana.

Doch diesen Samstag kamen lediglich 1.400 Migranten in Kroatien an. Von Sonntag bis Montagvormittag traf dann niemand mehr ein, wie das Innenministerium mitteilte.

Ungarn hat dichtgemacht

Da die Grenzen in Ungarn nun geschlossen sind, müssen Flüchtlinge, die in Richtung Norden wollen, auf die Route über Kroatien und Slowenien ausweichen.

Gleichzeitig ist es an der griechisch-mazedonischen Grenze zum Stau gekommen. Dort werden nun verstärkt Kontrollen durchgeführt. Insgesamt warten dort rund 2.000 Menschen auf ihre Weiterreise nach Westeuropa.

Heute Vormittag wurden dort 39 wartende Busse gezählt, in denen Flüchtlinge ausharren. Andere warten in einer Tankstelle darauf, dass es irgendwie weitergeht. Derzeit dürfen in Mazedonien nur Flüchtlinge passieren, die in Österreich oder Deutschland Asyl beantragen wollen. Außerdem wird nur Schutzsuchenden aus Irak, Syrien und Afghanistan die Weiterreise erlaubt.

Alle Bürger aus anderen Staaten würden von den mazedonischen Behörden als Wirtschaftsflüchtlinge betrachtet und zurück nach Griechenland geschickt, sagte ein Vertreter von Hilfsorganisationen im griechischen Rundfunk. Einige Menschen sollen versuchen, die Grenze an unbewachten Stellen zu überqueren, um ihren Weg auf der sogenannten Balkanroute fortzusetzen.

Mazedonien scheint zum Bollwerk der EU geworden zu sein, berichtet die Welt. Polizeibeamte der EU-Staaten helfen beim Grenzschutz und bringen Überwachungsgerät und Fachwissen mit. Sie unterstützen ihre mazedonischen Kollegen beim Aufbau eines durchgehenden Stacheldrahtzauns an der Grenze zu Griechenland.

"Eine zweite Linie der Verteidigung"

Zwar kommen noch immer durchschnittlich 1.000 bis 2.000 Menschen täglich ins Land. Doch als vor Kurzem die Grenze für zwei Tage lang geschlossen wurde, schien das die Generalprobe für die total Abriegelung gewesen zu sein. Auch Syrer, Afghanen und Iraker durften die Grenze nicht passieren.

Beamte zur Unterstützung kommen vor allem aus Osteuropa “die Kontrolle der Grenzen Europas und der Schengenzone hat versagt “, sagte der ungarische Premierminister Viktor Orbán kürzlich in Brüssel. Man müsste eine “zweite Linie der Verteidigung schaffen”, um Europa über die Grenze zu Mazedonien und Bulgarien mit Griechenland zu schützen.

Die Grenze werde nur von einer Seite geschützt, sagte Außenminister Nikola Poposki. Man hätte keine andere Wahl, als physische Barrieren aufzubauen, denn Griechenland versuche noch immer so schnell wie möglich die aus der Türkei kommen Migranten nach Mazedonien zu schicken. (dk)



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