Flüchtlinge wieder loswerden: Schweden stellt Umverteilungs-Antrag bei EU

Schweden will einen Teil bereits aufgenommener Migranten wieder loswerden: Stockholm habe beantragt, den Umsiedlungsmechanismus der EU zu benutzen, so EU-Flüchtlingskommmissar Dimitris Avramopoulos am Montag in der schwedischen Hauptstadt. "Wir verstehen das vollkommen und bereiten entsprechende Vorschläge vor."
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In Schweden soll es jetzt heißen: Refugees Goodbye, denn es sind einfach zu viele geworden.Foto: JONATHAN NACKSTRAND/AFP/Getty Images
Epoch Times1. Dezember 2015

Wohin die Migranten aus Schweden gebracht werden sollen, ist derzeit noch unklar. Auch wenn die von Deutschland und Schweden durchgesetzte Umverteilung der Flüchtlinge in Europa nur sehr schleppend vorankommt (erst einige Hundert Menschen wurden in andere Länder gebracht, berichtet die Kronenzeitung) könnte es für die Schweden wegen ihres Hilferufs nun etwas schneller gehen: Das Land hat relativ zur Bevölkerungszahl die meisten Asylwerber aufgenommen. Es werde nun von weiteren Umsiedlungen aus Griechenland und Italien ausgenommen, so Kommissar Avramopoulos.

Wir waren naiv“

Vergeblich hatte Schwedens Regierungschef Löfven an die EU-Regierungschefs appelliert, mehr Solidarität zu zeigen und einen Teil der Migranten aus Deutschland und Schweden bei sich aufzunehmen. Nach dem Terroranschlag in Paris kamen Sicherheitsbedenken hinzu: „Ich muss leider sagen, dass Schweden naiv war", so Lövfen auf der ersten Pressekonferenz nach den Anschlägen.

Mittlerweile hat Schweden neue Bestimmungen in Kraft gesetzt, die spätestens im April in Kraft treten sollen. Das Asylrecht werde „auf das EU-Minimum" herabgesetzt, so Löfven. Weniger Migranten sollen Bleiberecht bekommen, der Familiennachzug nur noch für Kinder gelten und in Bussen, Bahnen und Fähren sollen künftig konsequent Ausweise kontrolliert werden. Die Altersangaben junger Menschen will man strenger überprüfen. Von einer konsequenten Grenzschließung ist jedoch keine Rede.

Ankommende schliefen bereits im Schnee

Ein Teil der Ankommenden in Malmö schlief am vorletzten Wochenende bei Schneetreiben im Freien, berichtete Telepolis. Wie wird es also weitergehen?

Bereits Anfang November hatte die schwedische Außenministerin Margot Wallström erklärt, dass Schweden vor dem Kollaps stehe. Der Bürgerwiderstand gegen die Masseneinwanderung wird zunehmend gewalttätiger – Brandanschläge häufen sich.

Die Schwedendemokraten hatten in den vergangenen Wochen eine eigene Aktion gestartet, um die Zuwanderung zu verringern: Sie verteilten Flugblätter in europäischen Migrantencamps, um Menschen abzuschrecken: In Schweden gebe es „kein Geld, keine Arbeit und keine Wohnungen“ – und im Endeffekt „wird man Sie wieder nach Hause schicken“.

Das rund 9,7 Einwohner zählende Schweden nahm 2015 bereits 150.000 Migranten auf. Die ursprüngliche Prognose lag bei 66.000 bis 80.000 Personen, sie wurde mittlerweile auf 190.000 nach oben korrigiert. (rf)

Siehe auch:

Schweden außer Kontrolle: Regierung "öffnet die Türen zur Anarchie"

„Wir sind vorm Kollaps“

„Kommt bloß nicht nach Schweden!"



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