„FPÖ zeigt Nähe zur NS-Ideologie“: Mauthausen-Komitee warnt Österreich vor Koalition mit Freiheitlichen

Das Mauthausen-Komitee hat vor einer Regierungsbeteiligung der FPÖ gewarnt. Die Freiheitlichen zeigten "immer wieder eine ausgeprägte Nähe zur NS-Ideologie", so das Komitee.
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FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.Foto: ARBARA GINDL/AFP/Getty Images
Epoch Times24. August 2017

Österreichische Vertreter von Opfern des Nationalsozialismus haben vor einer Regierungsbeteiligung der FPÖ gewarnt.

Das Mauthausen-Komitee, das im Gedenken an die Opfer des gleichnamigen Konzentrationslagers gegründet wurde, warf der FPÖ am Mittwoch vor, FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache Foto: ARBARA GINDL/AFP/Getty Imageszu zeigen. Das Komitee erinnerte an rund 60 rassistische und antisemitische Vorfälle seit 2013, an denen FPÖ-Politiker beteiligt gewesen seien.

Der Vorsitzende des Komitees, Willi Mernyi, wandte sich in einer Erklärung an die anderen Parteien in Österreich: „Wenn jemand mit der FPÖ koalieren will, soll er nachher nicht sagen können, er habe nicht gewusst, wie ewig gestrig sie ist.“ In Österreich wird im Oktober ein neues Parlament gewählt.

„Dirty Campaigning“

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl erwiderte die Kritik. Er warf dem Komitee „dirty campaigning“ – also einen schmutzigen Wahlkampf – vor. Mit Blick auf den Flüchtlingszuzug fügte er hinzu, wer sich ernsthaft Sorgen wegen des Antisemitismus in Österreich mache, müsse sich mit der von den Parteien SPÖ und ÖVP „forcierten Völkerwanderung“ beschäftigen. Denn dadurch würden Menschen nach Österreich kommen, in deren Kulturkreis „Antisemitismus quasi auf der Tagesordnung steht“.

Wie andere Parteien in Europa hatte auch die FPÖ vor allem durch die Themen Einwanderung und Terrorismus deutlich an Zulauf gewonnen.

Parteien schließen Koalition mit FPÖ nicht aus

Weder die sozialdemokratische SPÖ noch die konservative ÖVP haben ausgeschlossen, im Falle eines Wahlsiegs im Oktober mit der FPÖ eine Koalition einzugehen. Aktuell liegt die ÖVP von mit 32 Prozent in den Wahlumfragen vorne, nach der SPÖ (27 Prozent) befindet sich die FPÖ mit 24 Prozent an dritter Stelle.

Im vergangenen Dezember hatte FPÖ-Kandidat Norbert Hofer die Präsidentschaftswahl nur knapp verloren.

Mauthausen war das größte Lager der Nationalsozialisten auf dem Gebiet des heutigen Österreichs. Dort waren im zweiten Weltkrieg 200.000 Menschen inhaftiert. Die Hälfte davon wurde getötet. (afp)



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