Französischer Polizist erschießt drei Menschen und sich selbst

Ein Polizist hat gestern Abend nördlich von Paris drei Menschen erschossen und drei weitere verletzt. Dann brachte er sich selbst um. Ersten Ermittlungen zufolge handelte es sich um ein "Familiendrama".
Titelbild
Polizisten sperren den Tatort ab. 19. November 2017, Sarcelles, Frankreich.Foto: THOMAS SAMSON/AFP/Getty Images
Epoch Times19. November 2017

In der französischen Stadt Sarcelles im Norden von Paris hat ein Polizist am Samstagabend drei Menschen erschossen und drei weitere verletzt, bevor er sich selbst tötete. Ersten Ermittlungen zufolge handelte es sich um ein „Familiendrama“. Der 31-jährige Mann erschoss demnach mit seiner Dienstwaffe zunächst zwei Menschen auf offener Straße in der Nähe des Rathauses von Sarcelles.

Anschließend schoss er auf seine Freundin, die ihm offenbar kurz zuvor den Laufpass gegeben hatte, und verletzte sie schwer im Gesicht. Danach fuhr er zum Haus seiner Freundin, brachte den Vater seiner Partnerin um und schoss deren Mutter und Schwester an. Schließlich erschoß er den Hund der Familie, bevor er sich selbst im Garten tötete.

Die französischen Behörden registrierten seit Jahresanfang eine gegenüber 2015 und 2016 ansteigende Zahl von Selbstmorden unter den Sicherheitskräften. In diesem Jahr brachten sich demnach bislang mindestens 46 Polizisten und 16 Gendarmen um. 2014 waren es sogar 55 Polizisten und etwa 30 Gendarmen gewesen.

Terrorgefahr verursacht „beispiellosen Druck“

Von zehn Beamten, die in den letzten zwei Monaten Suizid verübten, stammten sieben direkt aus der französischen Hauptstadt. Männer seien häufiger von Selbsttötung betroffen als Frauen. Unter den 39 Selbstmördern waren drei Frauen, schreibt der britische „Express“.

Das Selbstmordrisiko bei Polizeibeamten in Frankreich sei „mindestens dreimal höher“ als im nationalen Durchschnitt, berichte der Radiosender „France Bleu“.

Während die meisten Menschen aus „persönlichen Gründen“ Selbstmord begingen, sei es bei Frankreichs Polizisten oftmals der „arbeitsbedingte Stress“, der zur Selbsttötung führe.

Wegen der permanenten Terrorgefahr seien die Beamten ständig im Einsatz, heißt es. Sie hätten kaum noch Zeit sich zu erholen. Außerdem wären sie ständigen „anti-sozialen“ Attacken ausgesetzt, die ihnen mental zu schaffen machten.

Die meisten Polizisten arbeiten fünf von sechs Wochenenden hintereinander, statt frei zu bekommen“, erklärt das Mitglied der französischen Polizeigewerkschaft Louis-Guy Dubois, der Zeitung.

(afp/so)

Mehr dazu:

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