Germanwings-Absturz: Unglücks-Airbus setzte keinen eigenen Notruf ab

Titelbild
Cockpit eines Airbus A350.Foto: Alexander Hassenstein / Getty Images
Epoch Times24. März 2015

Die Germanwings-Maschine, die am Dienstag in Süd-Frankreich abstürzte, hat offenbar keinen eigenen Notruf abgesetzt. Der Flieger 4U 9525 der Lufthansa Billigflug-Tochter war unterwegs von Barcelona nach Düsseldorf, als er dramatisch an Höhe verlor und in einem unwegsamen Berggebiet abstürzte.

Wie nun gemeldet wurde, kam der Notruf, den das Flugzeugs absetzte offenbar nicht von diesem selbst. Wie ein Sprecher der französischen Behörde für zivile Luftfahrt mitteilte, sendete die Luftfahrt-Überwachung ein Notsignal aus, nachdem sie den Funkkontakt mit der Maschine verloren hatte und über den rapiden Höhenverlust der Maschine besorgt war. Die Crew des Germanwings-Fluges 4U 9525 sendete keinen eigenen Notruf aus, bevor sie in den südfranzösischen Alpen abstürzte, so der Sprecher.

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Der Sinkflug des Flugzeugs dauerte nur 8 Minuten und setzte ein, kurz nachdem die Maschine ihre eigentliche Flughöhe erreicht hatte. In dieser kurzen Zeitspanne verlor die Maschine 9000 Höhenmeter, sie sank von 11.000 auf nur noch 2.000 Meter, meldete die Bildzeitung. Die Berggipfel in der schwer zugängliche Gegend, wo das Flugzeug zerschellte, befinden sich auf einer Höhe von rund 1.400 Metern.

Zuvor hatte bereits Frankreichs Verkehrsminister Alain Vidalies über die letzten Minuten der Unglücks-Maschine gesagt: „Ein Notruf wurde um 10:47 Uhr registriert. Das Notruf-Signal zeigt, dass sich das Flugzeug in 5000 Fuß (1.524 Kilometer) Höhe in einer außergewöhnlichen Situation befand." Der Absturz von 4U9525 erfolgte kurz danach, so Vidalies laut AFP.

Das Wetter war gut

Der Bürgermeister der nahen Gemeinde Meolans Revel, Thierry Brown, sagt zur AFP-Reporterin Isabelle Malsang, dass zum Zeitpunkt des Absturzes das Wetter gut war und es keinerlei Regen oder ähnliches gegeben habe. Einzige Auffälligkeit: Rund um den Absturz-Zeitpunkt wurden drei Mirage-Kampfjets in der Region beobachtet. Mehr dazu siehe HIER.

Der Pilot hatte 10 Jahre Flugerfahrung, meldete USA Today. Auch sei der Airbus A320 ist eines der sichersten Flugzeuge überhaupt, mit einer Unglücksrate von 0,14 pro eine Million Starts, so eine Boeing-Sicherheitsanalyse.

Der französische Innenminister Bernard Cazeneuve eilte zur Unglücksstelle. Es ist der erste Absturz eines Verkehrsflugzeugs auf französischem Boden seit dem Concorde-Unglück nahe Paris im Jahr 2000, bei dem 113 Menschen ums Leben kamen.

Warum war die Maschine im Sinkflug?

Auffällig am Absturz von 4U 9525 ist, dass sich die Maschine offenbar im kontrollierten Sinkflug befand, bevor sie verunglückte.

Vor wenigen Tagen war durch den „Spiegel“ einen ähnlicher Fall berichtet worden, wo ein Lufthansa-Airbus mit 109 Passagieren auf dem Weg von Bilbao nach München in einen steilen Sinkflug eintrat und die Crew zunächst nicht wusste, wie sie das Problem lösen sollte. Ähnlich wie die nun abgestürzte Germanwings-Maschine 4U 9525 verlor die Maschine damals 1000 Höhenmeter pro Minute. Es hieß, vereiste Sensoren seien der Grund gewesen und hätten das Computersystem des Flugzeugs mit falschen Daten gefüttert. Minutenlang versuchten die Piloten vergeblich, den Absturz mit eigenen Steuerimpulsen zu stoppen. Erst durch ein Abschalten der Bordcomputer konnte die Crew das Flugzeug wieder unter Kontrolle bekommen, so Bild. (rf)



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