Griechische Behörden wollen Flüchtlingslager bei Athen räumen

In dem Lager Elliniko auf dem früheren Athener Flughafengelände hausen nach offiziellen Angaben derzeit rund 700 Menschen, vorwiegend aus Afghanistan. Das Lager soll nun aufgelöst werden.
Titelbild
Flüchtlinge und Migranten in Griechenland.Foto: LOUISA GOULIAMAKI/Getty Images
Epoch Times23. Mai 2017

Die griechische Regierung will ein provisorisches Flüchtlingslager bei Athen räumen. Ein Vertreter des Migrationsministeriums sagte am Dienstag, die Menschen würden derzeit über die Schließung des Camps Elliniko informiert. In Kürze würden die Flüchtlinge in andere Lager verlegt. Amnesty International rief die griechischen Behörden auf, menschenwürdige Unterkünfte zur Verfügung zu stellen.

In dem Lager Elliniko auf dem früheren Athener Flughafengelände hausen nach offiziellen Angaben derzeit rund 700 Menschen, vorwiegend aus Afghanistan. Amnesty kritisierte unter Berufung auf die Bewohner die „mangelhaften sanitären Verhältnisse, die eingeschränkte Privatsphäre und die unsichere Situation“. Niemand bedauere deshalb die Schließung des Lagers; allerdings müssten die Flüchtlinge über ihren Umzug informiert werden.

Einen genauen Zeitplan für die Verlegung in andere Lager gibt es laut dem Ministeriumsvertreter nicht. „Es wird aber nicht Monate dauern“, sagte er. Nach Medienberichten dürften die meisten Bewohner des Lagers nach Thiva rund hundert Kilometer nördlich der Hauptstadt umgesiedelt werden.

In Griechenland sitzen den Behörden zufolge rund 62.000 Flüchtlinge fest. Grund ist das Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei sowie die Schließung der Grenzen im Norden Griechenlands im März 2016.

Nach dem Abkommen sollen Flüchtlinge, die über die Ägäis gekommen sind, in die Türkei zurückgebracht werden. Für jeden so abgeschobenen Syrer soll die EU einen syrischen Flüchtling aus der Türkei aufnehmen. Die meisten der in Griechenland festsitzenden Menschen stammen aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und Pakistan. (afp)



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