Heimaturlaub: 651 Asylbewerbern in Österreich droht die Abschiebung

Urlaub im Heimatland? 651 Asylbewerber in Österreich sollen auf einen Kurzbesuch in die Heimat geflogen sein. Ihnen droht nun die Abschiebung.
Titelbild
Asylbewerber mit Koffer (Symbolbild).Foto: Sean Gallup/Getty Image
Epoch Times26. August 2017

651 Asylbewerbern in Österreich droht die Abschiebung. Der Grund: Sie wurden bei ihrem Heimaturlaub ertappt, wie die österreichische „Krone“-Zeitung am Donnerstag berichtete.

Damit fallen die Gründe für ihren Aufenthalt in Österreich weg. Gegen sie laufe nun ein Aberkennungsverfahren, wie das österreichische Innenministerium auf Anfrage der NEOS-Partei mitteilte.

Mehr Asylberechtigte auf Heimaturlaub – Anstieg von 171 Prozent

Dass so viele Asylbewerber ihr Heimatland besuchen, sei ein Anstieg von 171,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, so das Innenministerium. Darin sieht der NEOS-Franktionsvorsitzende Niki Scherak ein großes Problem – das Innenministerium müsse etwas dagegen unternehmen, meint er.

Zurzeit könnten Asylbewerber eine Aberkennung ihres Asylstatus leicht umgehen, sagt Scherak. Deswegen müssten die Asylbewerber bereits vor ihrer Ausreise kontrolliert und befragt werden, fordert er.

„Außerdem müssen Asylberechtigte unmissverständlich darüber informiert werden, dass eine Heimreise Aberkennung des Asylstatus zur Folge hat. Wer Schutz benötigt, soll ihn auch bekommen, aber wer freiwillig in den Verfolgungsstaat zurückreist, benötigt offenbar keinen Schutz“, erklärt der NEOS-Chef.

Österreichs Innenministerium: Grund für Heimreise muss einzeln überprüft werden

Nicht alle, die in die Heimat fahren, würden automatische ihren Schutzstatus verlieren, meinte der Sprecher des Innenministeriums, Karl-Heinz Grundböck im Juni laut der Zeitung „Heute“. Die EPOCH TIMES berichtete.

Die Asylberechtigten würden nachschauen, ob ihr Haus noch stehe oder ihre Familienangehörigen noch am Leben seien, erklärte er. Außerdem würden die Asylbewerber auch nicht immer an den Ort ihrer Herkunft fahren, sondern in sichere Regionen, wie z. B. die Kurdengebiete, so Grundböck. Auch der Tod eines Verwandten erkläre den Heimflug.

Wie viele Asylbewerber in Österreich für einen Besuch in ihre Heimat fahren, sei offiziell noch nicht untersucht worden, so „Heute“.

(as)

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