Hollande-Äußerung sorgt für Empörung: „Die Frau mit Kopftuch von heute ist die Marianne von morgen“

Der amtierende Vorsitzende der Oppositionspartei Die Republikaner, Laurent Wauquiez, warf Hollande vor, die Marianne als Sinnbild der französischen Revolution und der Freiheit der Frauen "gegen den politischen Islam einzutauschen".
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François HollandeFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times12. Oktober 2016

Mit einer zweideutigen Äußerung zu islamischen Frauen hat der französische Präsident François Hollande für Entrüstung gesorgt. In einem am Donnerstag erscheinenden Buch über seine Amtszeit wird Hollande von den beiden Autoren mit dem Satz zitiert: „Die Frau mit Kopftuch von heute ist die Marianne von morgen.“

Vor allem im konservativen Lager wurde dies so verstanden, als werde die französische Nationalikone aus Sicht des Staatschefs in Zukunft einen Schleier tragen müssen. Der amtierende Vorsitzende der Oppositionspartei Die Republikaner, Laurent Wauquiez, warf Hollande vor, die Marianne als Sinnbild der französischen Revolution und der Freiheit der Frauen „gegen den politischen Islam einzutauschen“.

Die dem liberalen Lager der Konservativen angehörende Anwärterin auf die Präsidentschaftskandidatur, Nathalie Kosciusko-Morizet, nannte Hollandes Äußerung „irreführend“ und rief ihn zu einer Klarstellung auf.

In dem auf Interviews basierenden Buch führt Hollande allerdings aus, dass er auf das Gegenteil dessen hinaus will, was er zu sagen scheint: „Wenn wir es schaffen, ihr (der Frau mit Kopftuch) die Möglichkeiten zur Selbstentfaltung zu bieten, wird sie sich von ihrem Kopftuch befreien und zu einer Französin werden.“

Seit der Anschlagsserie in Frankreich gibt es immer wieder erregte Debatten über die Rolle des Islam in der Gesellschaft. Zuletzt wurde im Sommer über ein Burkini-Verbot an französischen Stränden gestritten. (afp)



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