Italien: Deutliche Zunahme an Flüchtlingen nach Schließung der Balkanroute

Nach der Schließung der Balkanroute verstärkte sich im Frühling auch der Flüchtlingsstrom aus Libyen über das Mittelmeer, berichten die "Deutschen Wirtschafts Nachrichten". Experten sehen diese Entwicklung als bedenklich an.
Titelbild
Migranten gehen von Bord eines Schiffes der italienischen Küstenwache am 4. März 2015 im Hafen von Augusta, Sizilien.Foto: MARCELLO PATERNOSTRO / AFP / Getty Images
Epoch Times31. März 2016

Mit Beginn des Frühlings ist der Flüchtlingsstrom nach Italien und Griechenland erneut angewachsen. 730 Menschen seien am Dienstag in Pozzallo auf Sizilien gelandet, so die Nachrichtenagentur Ansa gestern, laut den "Deutsche Wirtschafts Nachrichten".

Fünf Schlepper, darunter drei Minderjährige, waren gemeinsam mit den Migranten in sechs Schlauchbooten unterwegs, als sie am Sonntag von einem norwegischen Schiff gerettet wurden. Die Schlepper wurden festgenommen.

Hotspot Pozzallo: 7.000 Migranten in 2016

Allein im sizilianischen Pozzallo seien 7.000 Migranten in den ersten Monaten des Jahres angekommen, so der Bürgermeister der Stadt gegenüber der Zeitung Corriere della Sera. 2016 würde für Italien ein neues Rekordjahr werden, was Migrationsankünfte betrifft.

Wie im Jahr 2014 würden Syrer versuchen über Italien nach Europa einzureisen, da die Balkanroute geschlossen sei. In Pozzallo gibt es einen Hotspot – ein Erstregistrierungszentrum der EU.

Am Mittwochnachmittag wurden weitere 796 Flüchtlinge in Augusta auf Syrakus erwartet. Sie waren in kleinen Booten gereist und wurden von italienischen Marineschiffen aufgenommen, die im Rahmen der Mission “Mare Sicuro” (“sicheres Meer”) im Mittelmeer auf Patrouille waren, so dpa.

Griechenland: Steigende Flüchtlingszahlen trotz EU-Deal

Auch in Griechenland steigen wieder die Flüchtlingszahlen trotz des Türkei-EU-Deals. Hunderte von Migranten seien auf den griechischen Inseln angekommen. Laut dem Abkommen zwischen der EU und der Türkei müssten diese wieder zurück in die Türkei geschickt werden.

766 Personen sollen bis Mittwochmorgen die griechischen Inseln Lesbos, Samos, Chios und Kos innerhalb von 24 Stunden erreicht haben, so Regierungsinformationen vom Mittwoch.

1.500 an einem Tag aus dem Mittelmeer gerettet

Tags zuvor sollen mehr als 1.500 Menschen aus dem Mittelmeer zwischen Libyen und Italien gerettet worden sein. Wie die italienische Küstenwache mitteilte, wurden 1.434 Flüchtlinge von Schiffen der italienischen Küstenwache aufgenommen. 105 Migranten konnten von einem deutschen Marineschiff gerettet werden.

Die Abriegelung der Balkanroute könnte zu einer starken Zunahme der Versuche führen, von Libyen aus Italien zu erreichen, so italienische Behörden. Statistiken des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) nach sollen seit Jahresbeginn 17.500 Menschen über das Mittelmeer nach Italien gelangt sein.

Libysche IS-Schlepper suchen neue Routen

Schlepper wollen nach der Schließung der Balkanroute ab April intensiv nach neuen Routen für Flüchtlinge suchen wollen, so die DWN. In Libyen kontrolliert die Terror-Miliz IS die Schlepper-Branche.

Seit 2014 seien 330.000 Migranten und Flüchtlinge eingetroffen, die von Libyen aus versuchten das Mittelmeer zu überqueren. (dk)



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