Italienische Küstenwache greift mehr als 900 Bootsflüchtlinge auf

Seit Donnerstag wurden mehr als 900 Zuwanderer im Mittelmeer vor Libyen aufgegriffen.
Titelbild
Bootsflüchtlinge sitzen dicht gedrängt auf einem Holzboot im Mittelmeer.Foto: Santi Palacios/dpa
Epoch Times9. Juni 2017

Die italienische Küstenwache hat seit Donnerstag nach eigenen Angaben binnen 48 Stunden mehr als 900 Flüchtlinge im Mittelmeer vor Libyen aufgegriffen. Wie die Schifffahrtspolizei mitteilte, wurden bei acht verschiedenen Einsätzen am Freitag rund 800 Menschen geborgen. Diese befanden sich demnach auf fünf großen Booten, einem kleinen Kahn und zwei Schlauchbooten. Bereits am Donnerstag waren 130 Bootsflüchtlinge gerettet worden.

Die Nichtregierungsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) berichtete im Kurzbotschaftendienst Twitter, sie habe 716 Menschen gerettet. Ein Flüchtling habe nur noch tot geborgen werden können.

Seit Jahresbeginn erreichten nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) 61.250 Flüchtlinge die italienischen Küsten. Im gleichen Zeitraum starben demnach 1778 Menschen bei ihrem Versuch, dass Mittelmeer zu überqueren.

Flüchtlinge aus Afrika, aber auch aus dem Nahen Osten, treten von Libyen aus die Überfahrt über das Mittelmeer ins rund 300 Kilometer entfernte Italien an. Sie werden unmittelbar vor Libyen aufgegriffen und nach Italien verbracht.

Nach Angaben internationaler Organisationen halten sich derzeit 800.000 bis eine Million Menschen in Libyen auf, die mit behelfsmäßigen Booten nach Europa übersetzen wollen.

Die meisten von ihnen stammen aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara. In libyschen Haftzentren werden 7.000 bis 8.000 Migranten ohne gültige Papiere festgehalten.  (afp)



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