Kampf an Mazedoniens Grenze: Migranten warfen Steine auf Polizei

Dramatische Szenen an der griechisch-mazedonischen Grenze: Migranten bewarfen am Samstag die Polizei mit Steinen – diese antwortete mit Gummigeschossen und Tränengas.
Titelbild
Im griechischen Idomeni warfen am 28. November Migranten Steine auf Mazedoniens Polizei.Foto: Milos Bicanski / Getty Images
Epoch Times1. Dezember 2015

18 Beamte und mindestens 20 Migranten wurden beim Kampf nahe dem griechischen Idomeni verletzt. Die kurze aber heftige Auseinandersetzung war eine Reaktion über Mazedoniens entstehenden Grenzzaun und das neue Durchreise-Verbot für Wirtschaftsflüchtlinge.

Mazedoniens Innenministerium berichtete von 18 Polizisten, die bei dem Krawall verletzt wurden. Die meisten von ihnen leicht, zwei mussten ins nahe gelegene Krankenhaus der Stadt Gevgelija.
Da die Polizei mit Tränengas-Granaten und Gummigeschossen antwortete, wurden auch Migranten verletzt. Ärzte des Roten Kreuzes sprachen von 20 Personen, die wegen Kopfverletzungen und Atemproblemen behandelt wurden. Offizielle Zahlen gab es dazu nicht.

Stromschlag bei Fahrt auf Zugdach

Vor dem Konflikt hatte es einen Unfall gegeben, bei dem ein 24-jähriger Marokkaner auf dem Dach eines Zuges mit Starkstrom in Berührung kam und schwere Verbrennungen erlitt. Er befindet sich laut Polizei in ernstem Zustand.

Der Vorfall löste Unruhe unter den an der Grenze Gestrandeten aus: Mazedonien hat vor wenigen Tagen beschlossen, gemeinsam mit Serbien, Kroatien und Slowenien nur noch Flüchtlinge passieren zu lassen, die nachweislich aus Kriegsgebieten kommen – Afghanistan, Irak und Syrien. Wirtschaftsflüchtlinge aus afrikanischen und Nahost-Staaten werden nicht mehr durchgelassen. Mazedoniens neuer Zaun soll in Zukunft genau deren „illegale Einreise“ verhindern.

Der Guardian schrieb am Sonntag, dass rund 800 Migranten an der Grenze feststeckten: Bürger von Algerien, Tunesien, Libanon, Jemen, Iran, Pakistan, Bangladesch, Somalia und dem Kongo. Die Abgewiesenen zelten entlang der Bahngleise und verursachten schon den 11. Tag in Folge eine Sperrung des Schienenverkehrs. Vor einer Woche war bereits von einem Rückstau von Tausenden Wirtschaftsflüchtlingen die Rede, die nun wegen der Neuregelung feststecken und in einer dramatischen Lage seien. Proteste waren bereits die Folge.

Die Mehrheit der 250 Menschen, die Steine auf Mazedoniens Polizei warfen, sollen Marokkaner gewesen sein.

Die griechische Polizei wehrte den Kampf nicht aktiv ab, stellte sich aber schützend vor ihre mazedonischen Kollegen, da die Angreifer nicht auf die Griechen zielten. Der Kampf endete nach einer knappen Stunde, nachdem eingreifende Migranten weiße Kleidungsstücke als Zeichen der Gewaltlosigkeit hochhielten.

Mazedoniens Regierungssprecher Aleksandar Gjorgjiev sagte zu AP, das Land wolle mit dem Zaun an der Südgrenze zu Griechenland illegale Grenzübertritte verhindern und den Migrationsstrom über die offiziellen Checkpoints kanalisieren. „Die Grenze bleibt offen und alle Kriegsflüchtlinge aus betroffenen Gebieten dürfen weiter einreisen." (rf)

Zwei Videos des Vorfalls:

https://youtube.com/watch?v=8w6H5qgLaEw

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