Kein Ende des Flüchtlingszustroms: Türkei lässt weiterhin Tausende Migranten nach Griechenland

Der Flüchtlingszustrom aus der Türkei nach Griechenland dauert unvermindert an. Obwohl die Türkei mit Milliardenhilfen aus der EU rechnen kann und schon mehrmals versicherte den Zustrom zu stoppen. Und das Lasten der Griechen. Das marode Land ist in der Flüchtlingskrise auf sich allein gestellt.
Titelbild
Trotz schlechteren Wetters kämen immer noch täglich 2000 bis 3000 Menschen in Griechenland an.Foto: Getty Images
Epoch Times29. Januar 2016

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR kamen seit Jahresbeginn etwa 50 000 Flüchtlinge und Migranten in dem EU-Land an – trotz winterlicher Wetterbedingungen und gefährlicher Bootsfahrten. Zum Vergleich: Im Juli 2015 hatten knapp 55 000 Menschen aus der Türkei zu den griechischen Inseln übergesetzt. 

Um die syrischen Bürgerkriegsflüchtlinge stärker am Zug nach Europa zu hindert, sagte die EU der Türkei drei Milliarden Euro. Neben den geforderten drei Milliarden stockte die Bundesregierung bereits jetzt die finanzielle Hilfe für die Türkei auf. "Wir werden unsere Zusammenarbeit mit der Türkei in diesem Jahr noch einmal von 36 Millionen auf 50 Millionen Euro ausbauen", sagte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) vor wenigen Tagen der Bild-Zeitung.

Dieses Geld soll in die türkischen Grenzgebiete fließen. Laut Müller werde damit in Schulen, berufliche Ausbildungen und in die Stärkung der kommunalen Infrastruktur investiert. Die Türkei habe inzwischen zweieinhalb Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen. "Wir müssen den Menschen dort Perspektiven geben, und dazu leisten wir unseren Beitrag", sagte der Minister. 

Griechenland tut was es kann  

Die Türkei hat bislang jedoch nichts unternommen um den Flüchtlingsstrom zu stoppen. Diese Tatsache bringt auch Griechenland immer weiter in Bedrängnis. In der Flüchtlingskrise wird das marode Land von der EU gänzlich im Stich gelassen. Die EU droht dem kaputten Staat sogar mit einem Ende von Schengen, sollten es die Griechen nicht schaffen ihre Grenzen zu schützen.

Dies erweist sich jedoch als schwierig: Eine lückenlose Sicherung der Meeresgrenzen sei gar nicht möglich, heiß es bereits aus dem griechischen Außenamt, berichtet heute.at. Der stellvertretende Außenminister Nikos Xydakis versicherte, dass seine Regierung alles in ihrer Macht stehende tue, um die Außengrenze zu schützen, doch mehr sei einfach nicht möglich.

"Wir arbeiten 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Wenn die Leute in ihren kleinen Schlauchbooten im Meer treiben, können wir sie nicht zurückweisen und somit töten. Wir können die Frauen und Kinder nicht in der Ägäis ertrinken lassen. Wir müssen ihre Leben retten", so Xydakis.

Deshalb fordert Griechenland von der Türkei – wie versprochen – den Zustrom von Flüchtlingen zu stoppen. Flüchtlinge direkt aus der Türkei, Jordanien und dem Libanon sollen auch – wie versprochen – schnell nach Europa umgesiedet werden. Zudem sollten Menschen, die ihre Heimat aus wirtschaftlichen Gründen verlassen hätten, "in Würde" in ihre Länder zurückgeführt werden.

In den vergangenen Tagen trafen in der Hafenstadt Piräus erneut Tausende Migranten und Flüchtlinge ein. Die Leute kommen mit Fähren auf die griechischen Inseln. In ihrer Mehrheit stammen die Flüchtlinge aus Syrien. Es seien aber auch viele Migranten aus nordafrikanischen Staaten wie Marokko und Algerien angekommen, sagte ein Offizier der Küstenwache der Deutschen Presse-Agentur. (so) 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion