Londoner Hochhausbrand: Mindestens 12 Tote und mehr als 70 Verletzte – Newsticker

Bei einem Großbrand in einem Hochhaus im Westen Londons sind mehrere Menschen ums Leben gekommen und mindestens 30 verletzt worden. Die Verletzten wurden in fünf verschiedene Krankenhäuser gebracht. 200 Feuerwehrleute kämpften gegen die Flammen in dem 27-stöckigen Grenfell Tower, in dem sich Augenzeugen zufolge möglicherweise immer noch Menschen aufhielten.
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Großbrand: Im Zentrum Londons steht seit dem frühen Morgen ein Hochhaus in Flammen.Foto: Getty Images
Epoch Times14. Juni 2017

+++ Newsticker +++

Nach dem Brand in einem Hochhaus im Stadtteil North Kensington in London ist die Zahl der Toten auf zwölf gestiegen. Das teilte die Polizei am Mittwoch mit. Man gehe davon aus, dass die Zahl der Opfer weiter steigen werde.

Mindestens 70 Menschen wurden bei dem Feuer verletzt, mehrere Personen werden noch vermisst. Die Brandursache ist weiter unklar.

Scotland Yard schloss unterdessen einen terroristischen Hintergrund aus. Das Feuer war am frühen Mittwochmorgen in dem 24-stöckigen Gebäude ausgebrochen: Die Feuerwehr war nach eigenen Angaben um 00:54 gerufen worden.

Bundesregierung reagiert „mit großer Bestürzung“ auf Hochhausbrand

Die Bundesregierung hat „mit großer Bestürzung“ auf den Hochhausbrand mit mindestens sechs Toten in London reagiert. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sei in Gedanken „in tiefer Anteilnahme“ bei den Opfern und ihren Familien, sagte Vize-Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Mittwoch in Berlin. Die Feuerwehrleute würden „heroisch“ gegen die Flammen kämpfen.

Der Brand war in der Nacht zum Mittwoch in dem 24-stöckigen Grenfell Tower im Westen Londons ausgebrochen. Nach Behördenangaben starben mindestens sechs Menschen, Dutzende wurden verletzt. Über die Brandursache lagen zunächst keine Erkenntnisse vor.

Mindestens sechs Menschen getötet

Bei dem Großbrand sind mindestens sechs Menschen getötet worden. Ein Polizeisprecher in der britischen Hauptstadt äußerte jedoch am Mittwoch die Befürchtung, dass die Zahl der Opfer im Verlauf der stundenlangen Lösch- und Bergungsarbeiten noch steigen könne.

Dutzende weitere Menschen wurden bei dem in der Nacht ausgebrochene Großfeuer in dem 27-stöckigen Gebäude verletzt.

„Fire! Fire!“

Mitten in der Nacht gellen Alarmschreie durch den Grenfell Tower im Westen Londons. „Fire! Fire!“, rufen die Einwohner durch die Treppen des 27 Etagen hohen Betonklotzes. Einige können sich retten, auch die 39-jährige Hanan Wahabi aus dem neunten Stock. Dann telefoniert sie gleich mit ihrem Bruder in der 21. Etage. Er will auch raus, doch es gibt zu viel Rauch. „Das letzte Mal, als ich ihn sah, winkte er aus dem Fenster, zusammen mit seiner Frau und seinen Kindern.“

Hanan Wahabi, die am Mittwochmorgen mit Kopftuch und Pyjama in einem Gemeindezentrum von North Kensington steht, wurde um 01.00 Uhr nachts auf den Brand aufmerksam. „Asche wurde durch das halb geöffnete Fenster ins Wohnzimmer geweht“, berichtet die Frau, die zunächst einmal erleichtert darüber ist, dass auch ihr Mann, ihr 16-jähriger Sohn und ihre achtjährige Tochter dem Inferno entkamen. Als sie den Brand bemerkte, züngelten die Flammen bereits an dem Hochhaus empor.

Kaum war die Familie Wahabi in Sicherheit, rief Hanan gleich in der 21. Etage an, aus Sorge um den Bruder und dessen Familie. „Zu dem Zeitpunkt war das Feuer noch nicht ganz oben angekommen“, sagt sie. „Er sagte, dass ihm geraten worden sei, drinnen zu bleiben und Handtücher vor die Türen zu legen. Aber ich sagte ihm, dass er raus muss. Er wollte kommen, aber dann sagte er, es gebe zu viel Rauch.“ Dann hat Hanan noch einmal mit der Schwägerin telefoniert, während ihr Bruder mit der Feuerwehr telefoniert. Seit 02.00 Uhr gibt es kein Lebenszeichen mehr.

Die Menschen in den oberen Etagen des Grenfell Tower saßen in der Falle, wie ein Augenzeuge namens Daniel der BBC schildert. „Sie sind verbrannt“, sagt Daniel. „Ich habe es mit eigenen Augen gesehen.“ Er hat auch gesehen, wie Menschen aus dem brennenden Gebäude sprangen, vermutlich ins Verderben

Unter den Überlebenden ist der 55-jährige Eddie aus der 16. Etage. Er wurde mitten in der Nacht vom Brandschutzmelder der Nachbarn aus dem Bett geschreckt. Er hörte, wie die Nachbarn „Fire! Fire!“ riefen. Als er die Tür öffnete, schlugen ihm schon Rauchschwaden entgegen. Irgendwie hat Eddie es nach draußen geschafft, wo er jetzt mit T-Shirt, Shorts und Turnschuhen steht, ein feuchtes Handtuch über die Schultern geworfen, das er geistesgegenwärtig noch mit auf die Flucht genommen hatte.

Eddie ist überzeugt, dass es „eine Menge Leute nicht nach draußen geschafft haben“. Das macht ihn wütend. Eddie gehört zu der Nachbarschaftsinitiative, die schon vor Jahren über einen Internet-Blog vor der Brandgefahr in dem 1974 errichteten und zuletzt umfassend renovierten Gebäude gewarnt hat. Es müsse wohl erst eine „Brandkatastrophe“ eintreten, bevor die Eigentümer „zur Verantwortung gezogen“ werden, hieß es da. Einige Stunden nach dem Großbrand im Grenfell Tower ist die Opferbilanz der Feuerwehr noch ungenau – sie spricht von mehreren Toten und mindestens 50 Verletzten.

Unbestimmte „Anzahl Todesopfer“

Bei einem Großbrand in einem Hochhaus im Westen Londons sind mehrere Menschen ums Leben gekommen und mindestens 30 verletzt worden.

Die Verletzten wurden in fünf verschiedene Krankenhäuser gebracht, wie die Rettungskräfte am Mittwochmorgen mitteilten. 200 Feuerwehrleute kämpften gegen die Flammen in dem 27-stöckigen Grenfell Tower, in dem sich Augenzeugen zufolge möglicherweise immer noch Menschen aufhielten. Augenzeugen berichteten, Menschen seien aus dem Gebäude gesprungen.

Feuerwehrchef Dany Cotton sprach am Morgen von einer unbestimmten „Anzahl Todesopfer“. Das Feuer brach in der Nacht zum Mittwoch gegen 01.15 Uhr Ortszeit (02.15 Uhr MESZ) aus. Die Feuerwehr teilte im Kurzbotschaftendienst Twitter mit, das Haus brenne vom zweiten bis zum obersten Stockwerk. Mindestens 20 Rettungsfahrzeuge waren im Einsatz. Aus den Fenstern des Hochhauses loderten riesige Flammen. Ein verzweifelter Bewohner winkte zeitweise mit einem weißen Stofftuch aus einem der oberen Stockwerke.

Große Trümmerstücke stürzten von dem Gebäude, das 1974 errichtet wurde. Die Polizei räumte nahegelegene Gebäude, die von den herabstürzenden Trümmern gefährdet waren. Die angrenzende U-Bahn-Linie wurde bei der Station Latimer Road gesperrt, ebenso wie ein Abschnitt der Autobahn A40, die nördlich an dem Komplex vorbeiführt.

Der Schriftsteller und Schauspieler Tim Downie, der in der Nähe des Gebäudes lebt, warnte vor einem bevorstehenden Zusammenbrechen des Grenfell Tower. „Es ist schrecklich, das ganze Gebäude steht in Flammen“, sagte Downie. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Gebäude zusammenbricht.“

Ein Anwohner-Kollektiv hatte vor einem Jahr vor der Gefahr eines Brandes im Grenfell Tower gewarnt. Während Umbauarbeiten gebe es nur einen Zugang zu dem Gebäude, heißt es auf einem Blog-Eintrag der Grenfell Action Group. „Die Möglichkeit, dass in der Eingangshalle ein Feuer ausbricht, ist fast unvorstellbar“, heißt es in dem Blog-Eintrag. „Die Einwohner würden in dem Gebäude in der Falle sitzen, ohne jede Fluchtmöglichkeit.“

Das Hochhaus Grenfell Tower liegt in einem Arbeiterviertel des Stadtteils North Kensington. Über die Brandursache lagen zunächst keine Erkenntnisse vor. Der Augenzeuge Jody Martin schilderte in der BBC, er habe einen Menschen aus dem Gebäude stürzen sehen. Eine Frau habe hinter einem Fenster ihr Baby im Arm gehalten, er habe Schreie gehört. „Ich habe den Leuten zugerufen, sie sollten ins Freie laufen“, sagte Martin, „aber sie kamen nicht aus ihren Wohnungen, weil es in den Fluren zu viel Rauch gab“.

Feuerwehrleute mit Beatmungsgeräten seien im Einsatz, sagte Brigadeführer Dan Daly. „Die Einsatzbedingungen sind sehr hart.“ Dutzende Einwohner, viele von ihnen im Pyjama, standen im Freien und versuchten, mit Angehörigen Kontakt aufzunehmen. In einem nahegelegenen Restaurant wurden Verletzte versorgt.

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Hochhaus droht der Einsturz

Angesichts des massiven Feuers in London gibt es laut BBC Befürchtungen, das 27-stöckige Hochhaus könnte möglicherweise einstürzen. Das berichtete der Sender am Morgen.

Trümmerteile flogen aus dem Gebäude, wie ein dpa-Reporter berichtete. Hin und wieder knallte es in dem 27-stöckigen Gebäude. Die Polizei hat alle Wege zum Gebäude hermetisch und weiträumig abgeriegelt.

Es ist noch immer unklar wie viele Menschen sich dort aufhalten.

Hohes Brandrisiko war bekannt

Vor dem Haus versammelten sich auch verzweifelte Angehörige, die versuchten, ihre Verwandten in dem brennenden Haus anzurufen. Sie wurden von der Polizei in ein nahegelegenes Restaurant gebracht, in dem auch einige der Verletzten behandelt wurden.

Anwohner hatten schon vor einem Jahr vor einem Brandrisiko in dem Hochhaus gewarnt, weil sich während Sanierungsarbeiten Abfälle angehäuft hätten.

„Besonders besorgniserregend“ sei, dass es während der Bauarbeiten nur einen Ein- und Ausgang im Grenfell Tower gebe, schrieb die Bürgerinitiative in einem Blog-Eintrag. Bei einem Feuer könnten die Bewohner daher „ohne Ausweg“ in dem Gebäude in der Falle sitzen.

30 Verletzte in Londoner Kliniken gebracht

Bisher seien 30 Patienten in fünf Londoner Kliniken gebracht worden, sagte der Leiter der Rettungskräfte, Stuart Crichton. Ein Feuer war am frühen Mittwochmorgen in einem Hochhaus im Stadtteil North Kensington ausgebrochen.

Es brannte von der zweiten bis zur obersten Etage des 27-stöckigen Gebäudes, teilte die Londoner Feuerwehr mit. Man sei mit 40 Löschfahrzeugen und 200 Feuerwehrleuten vor Ort. Auch die Londoner Polizei beteiligte sich an dem Einsatz. Londons Bürgermeister Sadiq Khan bezeichnete den Brand als „schwerwiegenden Vorfall“.

Ob sich noch Menschen im Gebäude befinden, war zunächst unklar. Auch über mögliche Todesopfer gab es zunächst keine Angaben.

„Wir müssen die Leute in Sicherheit bringen“

Das Areal rund um das brennende Hochhaus in London ist weiträumig abgesperrt worden. Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte sind vor Ort. „Wir müssen die Leute in Sicherheit bringen und sie so schnell wie möglich medizinisch versorgen“, sagte der Leiter der Rettungskräfte, Stuart Crighton, am frühen Morgen.

London: Ein 27-stöckiges Hochhaus in Flammen

Im Zentrum Londons steht seit dem frühen Mittwochmorgen ein 27-stöckiges Hochhaus in Flammen. Berichten zufolge befinden sich noch Menschen in dem Wohnkomplex.

Die Feuerwehr ist eigenen Angaben zufolge mit 200 Leuten und 40 Löschfahrzeugen im Einsatz. Das Haus im Westen der britischen Hauptstadt brenne vom zweiten bis zum 27. Stock, hieß es. Die Ursache sei noch unklar. Die Polizei erklärte, es würden mehrere Menschen wegen Rauchvergiftung behandelt.

Augenzeugen berichteten auf Twitter ebenfalls von dem Brand im Grenfell Hochhaus. Offenbar befänden sich noch Menschen in dem Gebäude. Es seien Schreie zu hören.

Fernsehmoderator George Clark, der in der Nähe wohnt, sagte dem Sender BBC Radio 5, er könne Menschen ganz oben auf dem Hochhaus sehen. Er habe zunächst gedacht, dass eine Alarmanlage in einem Auto angegangen sei und habe dann die Glut durch die Fenster gesehen. „Ich wurde mit Asche bedeckt, so schlimm ist es. Ich bin 100 Meter weg und ich bin vollständig mit Asche bedeckt.“

https://www.youtube.com/watch?v=YhSMr2eHXEE

Die Polizei twitterte, die Gegend nordwestlich vom Hyde Park solle gemieden werden. Dan Daly von der Feuerwehr sagte, die Feuerwehrleute würden Atemmasken tragen, die Arbeit sei extrem hart und die Bedingungen sehr schwierig. „Das ist ein großer und sehr schwerwiegender Vorfall.“ Man habe zahlreiche Helfer und Spezialisten entsandt.

Die Polizei wurde eigenen Angaben zufolge kurz nach 01.00 Uhr (Ortszeit) alarmiert. Die Evakuierungsarbeiten seien im Gange.

Nach Angaben des Stadtbezirks Royal Borough of Kensington and Chelsea sind in dem Hochhaus 120 Wohnungen. Er wurde 1974 errichtet und umfassend modernisiert.

(dpa/afp/dts/so)



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