Mazedonien: Demonstranten drangen ins Parlament ein – Es wird von Putschversuch gesprochen + VIDEO

In der mazedonischen Hauptstadt Skopje erstürmten dutzende Menschen das Parlament und verletzten Abgeordnete. Sie protestierten gegen die Wahl des Albaners Ralat Xhaferi zum neuen Parlamentspräsidenten. Der abgewählte langjährigen Regierungschef Nikola Gruevski nannte die illegitime Wahl einen Putschversuch.
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In der mazedonischen Hauptstadt Skopje ist es zu Ausschreitungen gekommen, dabei erstürmten dutzende Menschen das Parlament und verletzten Abgeordnete (April 2017).Foto: ROBERT ATANASOVSKI/AFP/Getty Images
Epoch Times29. April 2017

In der mazedonischen Hauptstadt Skopje ist es am 27. April zu Ausschreitungen gekommen, dabei erstürmten dutzende Menschen das Parlament und verletzten Abgeordnete. Nach Angaben von RT wurden u.a. der Vorsitzende der Mitte-Links-Partei SDSM, der designierte Regierungschef Zoran Zaev sowie der Vorsitzende der Partei Allianz der Albaner, Zijadin Sela verletzt. Mittlerweile wird von rund 100 Verletzten gesprochen.

Die Agentur dts berichtet, bei den Demonstranten habe es sich um Anhänger der Opposition gehandelt. Sie hätten gegen die Wahl eines neuen Parlamentspräsidenten durch die neue Regierungsmehrheit protestiert, der Albaner Talat Xhaferi war zuvor mit den Stimmen der Sozialdemokraten und Abgeordneten der albanischen Minderheit gewählt worden.

Der abgewählte langjährigen Regierungschef Nikola Gruevski nannte die illegitime Wahl einen Putschversuch.

Albanisch als zweite Amtssprache einführen?

Die Opposition nannte die Wahl eine „verfassungswidrige Wahl“. Thalat Xhaferi hielt anschließend eine Rede auf Albanisch, andere Abgeordnete sangen die albanische Hymne. Als der SDSM-Vorsitzende Zaev ankündigte, Albanisch als zweite Amtssprache einführen zu wollen, sorgte das für erneuten Zündstoff. Zijadin Sela steht unter scharfer Kritik, nachdem er behauptete, dass Mazedonien keine eigene Identität habe.

Staatspräsident Gjorge Ivanov erteilte Zoran Taev kein Mandat zur Regierungsbildung. Es sagt: „Solange ich Präsident bin, werde ich niemandem den Regierungsauftrag geben, der sich für die Zerstörung der Souveränität und Integrität Mazedoniens einsetzt“. Mazedonien hat seit Dezember keine Regierung.

Das Auswärtige Amt in Berlin verurteilte die Gewalt. (dts/ks)

Video: „Illegitime Wahl in Mazedonien“: Wütende Protestler stürmen Parlament und verletzen „Putschisten“

https://www.youtube.com/watch?v=6TRbuDzlOkA



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