Mélenchon warnt seine Anhänger vor Wahl Le Pens in Präsidenten-Stichwahl

Der in der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl ausgeschiedene Linksaußen-Politiker Jean-Luc Mélenchon hat seine Anhänger davor gewarnt, in der Stichwahl Marine Le Pen zu wählen.
Titelbild
(l nach r) Die französischen Präsidentschaftskandidaten Francois Fillon, Emmanuel Macron, Jean-Luc Melenchon, Marine Le Pen.Foto: ELIOT BLONDET/AFP/Getty Images
Epoch Times30. April 2017

Der in der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl ausgeschiedene Linksaußen-Politiker Jean-Luc Mélenchon hat seine Anhänger davor gewarnt, in der Stichwahl Marine Le Pen zu wählen. In einem Interview mit dem Fernsehsender TF1 am Sonntagabend sagte Mélenchon, es wäre ein „schrecklicher Fehler“, der Kandidatin der Front National die Stimme zu geben. Ob er den Gegenkandidaten Emmanuel Macron oder gar nicht wählen will, wollte Mélenchon nicht sagen.

„Ich würde nicht die Front National wählen, ich bekämpfe die Front National“, sagte Mélenchon. „Und ich sage zu allen, die mir zuhören: Begeht nicht den schrecklichen Fehler, eine Stimme für die Front National abzugeben, weil ihr das Land in einen Flächenbrand treiben würdet, dessen Ende niemand absehen kann.“

Mélenchon bekräftigte aber seine Ablehnung einer „republikanischen Front“ gegen die Front National. Diese bestehe darin, „Brandstiftern ein Feuerwehr-Diplom auszustellen“, kritisierte er das Bündnis aus Sozialisten und Konservativen gegen die Rechtspopulisten.

Mélenchon hatte es seit seiner Niederlage im ersten Wahlgang abgelehnt, eine Wahlempfehlung auszusprechen. Die rund sieben Millionen Wähler, die für ihn stimmten, könnten bei der Stichwahl eine wichtige Rolle spielen. Sie werden deswegen von Macron und Le Pen umworben. Mélenchons Sprecher Alexis Corbière hatte schon am Freitag gesagt, keine Stimme dürfe an die Front National gehen.

Mélenchon ging allerdings am Sonntag hart mit Macron ins Gericht und warf ihm vor, ihn zu „beleidigen“. „Warum kommt er uns nicht entgegen?“, fügte er hinzu. „Frau Le Pen versucht zumindest mit den Unbeugsamen (Mélenchons Bewegung Das unbeugsame Frankreich) zu reden.“ Mélenchon forderte Macron auf, seine Pläne einer weiteren Reform des Arbeitsgesetzes zurückzuziehen, damit sich die Linkswähler auf ihn zubewegen könnten. Macron gehe ein „Risiko“ ein, „indem er sich so verhält, wie er es tut“.

Mélenchon war in der ersten Wahlrunde am 23. April mit 19,6 Prozent der Stimmen auf dem vierten Platz gelandet, der Konservative François Fillon kam mit 19,9 Prozent auf den dritten Platz. Le Pen kam als Zweitplatzierte mit 21,3 Prozent in die Stichwahl. Der parteilose, sozialliberale Proeuropäer Macron landete mit 24 Prozent vorne und ist laut Umfragen Favorit für die zweite Wahlrunde am 7. Mai. Einer am Freitag veröffentlichten zufolge büßte Macron aber seinen klaren Vorsprung ein und liegt nun bei 59 Prozent. (afp)

 

 



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