Nach heftiger Kritik: Ryanair veröffentlicht Liste annullierter Flüge

Der irische Billigflieger Ryanair hat eine vollständige Liste mit gestrichenen Flügen bis Ende Oktober veröffentlicht. Ryanair-Chef Michael O'Leary entschuldigte sich "aufrichtig" bei den Kunden, "deren Reisepläne gestört werden", wies zugleich aber Berichte über einen Pilotenmangel zurück.
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Ryanair-MachineFoto: Leon Neal/Getty Images
Epoch Times19. September 2017

Nach heftiger Kritik von Kunden sowie aus Brüssel hat der irische Billigflieger Ryanair eine vollständige Liste mit gestrichenen Flügen bis Ende Oktober veröffentlicht.

Allein am Dienstag wurden fast 60 Flüge annulliert, darunter auch einige wenige Verbindungen von und nach Deutschland. Ryanair-Chef Michael O’Leary entschuldigte sich „aufrichtig“ bei den Kunden, „deren Reisepläne gestört werden“, wies zugleich aber Berichte über einen Pilotenmangel zurück.

Ryanair hatte am Freitag überraschend bekanntgegeben, dass in den kommenden sechs Wochen bis zu 2100 Flüge ausfallen werden. Das entspreche weniger als zwei Prozent der Verbindungen und solle die Pünktlichkeit der restlichen Flüge sicherstellen, hieß es zur Begründung. Weil Ryanair danach aber nur Informationen über die Flüge der kommenden Tage herausgab, beschwerten sich zahlreiche Kunden, auch die EU und die britische Regierung rügten Ryanair und drängten die Airline zu mehr Transparenz.

Noch am Montag begann Ryanair schließlich damit, die kompletten Pläne zu veröffentlichen, am Dienstag dann waren alle betroffenen Verbindungen bis Ende Oktober aufgelistet. Besonders betroffen sind in den kommenden Tagen Flughäfen in London, Barcelona und Brüssel. Ryanair informierte auf seiner Website zudem darüber, dass Passagiere ihren Flug kostenlos umbuchen oder den Preis zurückfordern können. Alle Betroffenen würden zudem per E-Mail benachrichtigt, hieß es.

„Dieses Chaos ist auf unser eigenes Handeln zurückzuführen“, erklärte Ryanair-Chef O’Leary und bat die Kunden um Entschuldigung. Ryanair habe „Schwierigkeiten mit der Planung des Jahresurlaubs“ der Piloten für September und Oktober. Daher habe sich die Airline zu den Annullierungen entschlossen, um „zusätzliche Bereitschaften“ und die „Pünktlichkeitsrate“ aller anderen Flüge zu gewährleisten. Zum Start des Winterflugplans im November werde sich die Lage wieder normalisieren.

„Ryanair hat keinen Mangel an Piloten“, erklärte O’Leary weiter. Damit wies er Berichte zurück, wonach der Billigflieger mit Weggängen seiner Crews kämpft. Die Fluggesellschaft Norwegian Air hatte am Montag erklärt, in diesem Jahr seien 140 Ryanair-Piloten zu der skandinavischen Konkurrenz gewechselt. Auch die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) erklärte, Ryanair habe eine hohe personelle Fluktuation, weil die Airline niedrigere Gehälter zahle als die Konkurrenz. (afp)



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