Putschversuch in Luhansk: Selbsternannter Präsident und sein Ex-Innenminister liefern sich Machtkampf

In der Region Luhansk liefern sich der selbsternannte Präsident und sein früherer Innenminister einen Machtkampf. Am Dienstag blockierten hunderte bewaffnete Männer die Zufahrtsstraße zum Parlament und dem Regierungssitz der Republik.
Titelbild
Ein bewaffneter Mann blockiert mit seinen Kollegen den Zugang zu Regierungsgebäuden in Luhansk. 22. November 2017, Ostukraine.Foto: ALEKSEY FILIPPOV/AFP/Getty Images
Epoch Times22. November 2017

Der selbsternannte Präsident von Luhansk hat einen Putschversuch in der Separatistenregion im Osten der Ukraine angeprangert. Regionalführer Igor Plotnizki beschuldigte seinen ehemaligen Innenminister Igor Kornet in einer Videobotschaft am Mittwoch eines „bewaffneten Versuchs zur Machtergreifung“ und kündigte rechtliche Gegenmaßnahmen an.

Ein AFP-Reporter berichtete über mehrere gepanzerte Militärfahrzeuge vor dem Regierungssitz der selbsternannten „Republik Luhansk“ und vor dem Haus des Innenministers.

Der selbsternannte Präsident von Luhansk Igor Plotnizki. 22. November 2017, Ostukraine. Foto: -/AFP/Getty Images

Am Dienstag hatten hunderte bewaffnete Männer in Militäruniformen ohne Hoheitsabzeichen die Zufahrtsstraße zum Parlament und dem Regierungssitz der selbsternannten Republik abgeriegelt.

Der selbsternannte Präsident der Region Luhansk und sein früherer Innenminister hatten sich zuletzt einen Machtkampf geliefert. Am Montag hatte Regionalführer Plotnizki seinen Minister entlassen.

Eine Frau aus Luhansk redet auf der Straße mit einem bewaffneten Mann. 22. November 2017, Ostukraine. Foto: ALEKSEY FILIPPOV/AFP/Getty Images

Ein Mann aus Luhansk redet auf der Straße mit einem bewaffneten Mann. 22. November 2017, Ostukraine. Foto: ALEKSEY FILIPPOV/AFP/Getty Images

Einen Tag später hatte Innenminister Kornet seine Entlassung über die Nachrichtenagentur der Separatisten dementiert. Der Plotnizki hatte ihm daraufhin vorgeworfen, sich an die Macht zu klammern und die Region damit zu destabilisieren.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte am Mittwoch in Moskau, Russland sei sich der Vorgänge in der Ostukraine bewusst. Er verweigerte zunächst jedoch jeglichen Kommentar.

Im Osten der Ukraine herrscht seit mehr als drei Jahren ein blutiger Konflikt zwischen Regierungstruppen und Separatisten. Dabei wurden bislang mehr als 10.000 Menschen getötet. Die ukrainische Regierung, die EU und die USA werfen Russland vor, die Separatisten militärisch zu unterstützen. Moskau weist die Vorwürfe zurück. (afp)



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