Söhne von ermordeter Journalistin fordern: Maltas Regierungschef soll zurücktreten!

Die Söhne der ermordeten Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia werfen dem maltesischen Regierungschef Muscat vor, ihre Mutter "finanziell kaputt gemacht und so brutal und wirksam entmenschlicht" zu haben, dass sie sich nicht mehr sicher gefühlt habe. Tatsächlich hatte Muscat die Journalistin erst jüngst in der italienischen Zeitung "Repubblica" erneut als seine "größte Gegnerin" bezeichnet.
Titelbild
Mahnwache für Daphne Caruana Galizia in Malta.Foto: MATTHEW MIRABELLI/AFP/Getty Images
Epoch Times19. Oktober 2017

Die Söhne der ermordeten Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia haben den maltesischen Regierungschef Joseph Muscat zum Rücktritt aufgefordert.

Sie lehnten am Donnerstag zudem einen Vorschlag Muscats ab, mit einer hohen Belohnung die Fahndung nach den mutmaßlichen Attentätern zu forcieren. Am Mittwoch hatte der Sozialdemokrat im Parlament vorgeschlagen, eine „substanzielle und beispiellose Belohnung“ aussetzen zu lassen, um die Mörder Caruana Galizias zu finden.

Nach Angaben der drei Söhne sind rund eine Million Euro im Gespräch. Allerdings zeigten sich die Söhne „nicht an eine strafrechtlichen Verurteilung interessiert“, die nur denen in der Regierung nutze, die von dem „Mord an unserer Mutter profitieren“ und die dann sagen wollten, „der Gerechtigkeit wurde Genüge getan“.

Der Regierungschef habe sie um Zustimmung zu der Auslobung der Belohnung gebeten, sagten die Söhne der 53-Jährigen, Matthew, Andrew und Paul. „So kann er sie bekommen: Zeigen Sie politische Verantwortung und treten Sie zurück.“ Und vor einem Rücktritt könne Muscat noch dafür sorgen, dass der Polizeichef und der Generalstaatsanwalt durch furchtlose Beamte ersetzt würden, die gegen „ihn und diejenigen, die er deckt“, ermittelten.

Sie warfen Muscat vor, ihre Mutter „finanziell kaputt gemacht und so brutal und wirksam entmenschlicht“ zu haben, dass sie sich nicht mehr sicher gefühlt habe. Tatsächlich hatte Muscat die Journalistin erst jüngst in der italienischen Zeitung „Repubblica“ erneut als seine „größte Gegnerin“ bezeichnet. Caruana Galizia habe ihn seit seiner Zeit als Oppositionsführer „angegriffen“.

Die 53-jährige Journalistin war am Montag durch eine Autobombe getötet worden. Caruana Galizia hatte mehrere Korruptionsaffären aufgedeckt. Die Vorwürfe im Zusammenhang mit den „Panama Papers“ hatten sich auch gegen Vertraute von Muscat gerichtet. (afp)



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